Frage zu Stiles und glossaries

Erstellen von Index, Glossar, Symbolverzeichnis, einer Nomenklatur etc. mit MakeIndex oder Xindy


Artur
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Frage zu Stiles und glossaries

Beitrag von Artur »

Hallo zusammen,

ich beschäftige mich seit ca. 2 Wochen mit Latex und möchte eine Vorlage für eine Diplomarbeit erstellen.

Ich habe ein Abbkürzungsverzeichnis und Symbolverzeichnis mithilfe von : http://ewus.de/tipp-1029.html erstellt und es läuft auch.

Mein Problem ist jedoch folgendes:
a) Die Zeilenabstände des Abkürzungsverzeichnis und des Symbolverzeichnisses sind unterschiedlich. Beim Abkürzungsverzeichnis habe ich den doppelte Zeilenabstand. Die Styles der Verzeichnisse sind dieselben. Ist das ein Bug? Mit dem Befehl \\ kann man es zwar von Hand richten damit beide Verzeichnisse gleich sind aber irgendwie ist das fuscherei.
Ein eigenes Abkürzungsverzeichnis selbst zu definieren ist auch schlecht weil dann die Automatik fehlt, dass die erstgeschriebene Abkürzung vollausgeschrieben wird (ich hoffe ich versteh was ich meine).

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KOMA
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Beitrag von KOMA »

Vorsicht! Die LaTeX-Tipps bei ewus haben zum Teil erhebliche Nebenwirkungen und Mängel. So verwendet er beispielsweise das Paket a4 (→ l2tabu), was nur dadurch abgefangen wird, dass gleichzeitig \areaset verwendet wird, so dass a4 gar nicht zum Zuge kommt; er verwendet noch immer ae, obwohl das nur eine Krücke war, die seit lmodern nicht mehr notwendig ist; er gibt bei graphicx und hyperref die Option dvips an, obwohl beide selbst sehr gut den empfehlenswerten Ausgabetreiber herausfinden können, wobei dvips der Fallback ist und man deshalb die händische Treiberangabe nur bei exotischen Backends wie dvipdfmx benötigt und verwenden sollte; er gibt beim Laden von hyperref Optionen mit Textargument an, die man besser erst nach dem Laden von hyperref setzen sollte, damit hyperref nicht nur irgendwie notdürftig, sondenr zuverlässig die Codierung anpassen kann; er verwendet veraltete Font-Auswahlbefehle sogar in selbstdefinierten Befehlen, die man eigentlich gar nicht braucht, weil es Dinge wie \textbackslash und "" gibt; er verwendet das Paket ngerman, das im Gegensatz zu babel seit langem nicht mehr gepflegt wird; er definiert eigene Befehle für angeführte Textpassagen, statt das Paket csquotes dafür zu verwenden; er setzt in Briefen Textvariablen vor \begin{document}, obwohl in der KOMA-Script-Anleitung das Gegenteil empfohlen wird; er setzt die Optionen headsepline und footsepline beim Laden von scrpage2, obwohl in der KOMA-Script-Anleitung empfohlen wird, das bereits beim Laden der Klasse zu machen, damit headinclude und footinclude, die in diesem Fall dringend zu empfehlen sind, zuverlässig automatisch mit gesetzt werden; er verwendet eine falsche Nomenklatur; statt direkt auf pdfcrop hinzuweisen, empfiehlt er, die BoundingBox lediglich mit Hilfe von ghostscript zu bestimmen und manuell bei \includegraphics anzugeben, was im Gegensatz zur Verwendung von pdfcrop schwer automatisierbar ist; er empfiehlt die Umdefinierung von \thesection etc. ohne auf die Nebenwirkungen hinzuweisen ...

Zurück zu Deiner Frage:
Die Einträge im Acronym-Verzeichnis stehen jeweils in unterschiedlichen Gruppen (= Anfangsbuchstaben). Deshalb wird nach den Einträgen ein \glsgroupskip und ggf. \glsgroupheading{...} eingefügt. In den Tabellenstilen produziert \glsgroupskip eine Leerzeile. Wie man einen neuen Stil basierend auf einem existierenden definiert, ist übrigens in der glossaries-Anleitung zu finden.

Die Einträge im Symbolverzeichnis werden alle in derselben Gruppe eingefügt (unter Buchstabe S, weil "symbolpi", "symbolphi" und "symbollambda" nunmal alle mit "s" beginnen). Es gibt also auch kein \glsgroupskip (und nur ein \glsgroupheading ganz am Anfang). Wenn Du bei der Option "sort" jeweils das "symbol" entfernst, also "sort=pi" statt "sort=symbolpi" etc., dann hast Du ebenfalls unterschiedliche Gruppen und damit auch den Gruppenabstand (nach einen LaTeX-Lauf, einem makeglossaries-Aufruf und einem erneuten LaTeX-Lauf).

BTW: Auch hier sehe ich einen Mangel bei ewus. Wenn möglich, sollte man den makeglossaries-Aufruf wie in der glossaries-Anleitung angegeben verwenden. Die einzelnen makeindex-Aufrufe sind nur eine Notlösung.

Das erste Verzeichnis im Beispiel verwendet ohnehin einen anderen Stil, so dass es nicht mit den Acronymen und dem Symbolverzeichnis vergleichbar ist.

Artur
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Beitrag von Artur »

Vielen Dank für deine Hilfe. Habe es gestern Abend auch noch bemerkt dass glossaries ein Gruppenumbruch durchführt... .

Unter Umständen hat man wenige Einträge im Abbkürzungsverzeichnis und dann sehen diese Umbrüche meiner Meinung nach schlecht aus. Ich habe mir einen eigene Stil definiert mit den man die Breiten beliebig einstellen kann und diesen Gruppenumbruch bei nichtgebrauch deaktivieren kann:
Vielleicht hilft es den ein oder anderen... .
\newglossarystyle{glosstil}{							% neuer Stil mit Namen
	\glossarystyle{long}									% basierent auf Stil long
	\renewenvironment{theglossary}
	{\begin{longtable}
		{@{}p{0.1\textwidth} p{0.8\textwidth}}}	% einstellen der Spaltenbreiten
	{\end{longtable}}
	\renewcommand*{\glsgroupskip}{}					% keine Gruppenumbrüche
}
Das Handbuch ist relativ kompliziert wenn man noch Anfänger ist... wäre toll wenn jemand mal ein Tutorial dazuschreibt mit vielen Beispielen und auf deutsch. Alleine das mit dem Makeindex zu verstehen und es ans laufen zu bekommen hat mich sehr viel Zeit gekostet... .

Artur
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Beitrag von Artur »

ich habe noch eine Frage zu glossaries:

Die Einträge werden nur angezeigt wenn man diese im Text verwendet. Ansich eine gute Lösung. Jetzt aber das Problem:
Wenn ich Symbole in Formeln anwende kann ich in einer
\begin{equation}
...
\end{equation}
Umgebung nicht auf Symbole referenzieren, also z.B. \gls{symb:Pi} hinschreiben. Die equation Umgebung schein nicht kombatibel damit zu sein.

Man könnte jetzt das symbol normal in die equation Umgebung eingeben aber es ergeben sich Nachteile: keine Verlinkung mehr durch hyperref und kein Eintrag im Symbolverzeichnis. Gibt es hierfür eine gute Lösung? Evetuell ein anderes Mathepaket oder sowas?

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KOMA
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Beitrag von KOMA »

Zunächst einmal kommt makeglossaries mit einer ganzen Reihe von Beispielen daher. Warum die gerne übersehen werden, ist eine andere Frage. Am Paketautor und Autor der Anleitung liegt das sicher nicht.

Wenn ich den Eintrag für pi geringfügig abändere:
\newglossaryentry{symb:Pi}{
name=\ensuremath{\pi},
description={Die Kreiszahl.},
sort=pi, type=symbolslist
}
dann funktioniert bei mir auch
\begin{equation}
  U = d \gls{symb:Pi}
\end{equation}
Alles noch immer auf der Grundlage des etwas fragwürdigen Beispiels. Die Originalbeispiele zu glossaries, beispielsweise sampleEq.tex, machen das übrigens gleich richtig. Also noch ein Punkt, wo die Paketdoku mal wieder besser ist, als irgendwelche fragwürdigen Seiten im Netz.

Artur
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Beitrag von Artur »

vielen Dank es funktioniert!

Das Problem bei Latex ist die lange Einarbeitungszeit. Es gibt im Netz viele Tutorials, auch zum Erstellen von Vorlagen für Diplomarbeiten. Das Problem ist, das diese Tutorials eher schlecht sind, es fehlen oft spezielle Sachen wie Erstellen spezieler Verzeichnisse oder Zitirweisen. Und dann fängt der Spaß an: für Feinheiten braucht man extra Pakete und muss sich durch Anleitungen durchkämpfen. Naja, und dann gibt es auch fertige Lösungen die dann auf dem ersten Blick auch funktionieren.

Ich habe noch eine Anregung an die Entwickler:
Ein Paket für Anhänge mit vielen Einstellungsmöglichkeiten wäre gut. Beispielweise zum Einstellen der Kapitelbezeichnungen, zum Erstelllen eines Anhangsverzeichnisses usw.. Die Standart appendix Fuktion vom Koma-Script ist etwas schwach.
Ich weiß man kann es auch so verwirklichen mit fertigen Code aus dem Netz, aber ein Paket wäre da besser.

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