von Gast » Fr 1. Feb 2019, 14:24
Das Problem mit solchen Vorlagen ist gar nicht immer, dass sie von Anfang an schlechten oder falschen Code enthalten (obwohl das auch manchmal der Fall ist), das Problem ist auch, dass sie sich auf einer sehr ungünstige Art und Weise entwickeln.
Häufig startet eine Institutsvorlage so, dass ein motivierter Student entweder von sich aus oder als Auftrag von jemand anderem eine Vorlage für die aktuellen Vorgaben des Institutes erstellt. Die Vorgaben sind dann zumeist an einigen Stellen typographisch fragwürdig, unschön oder total bekloppt, aber trotzdem müssen sie ja so implementiert werden, denn das war ja die Aufgabe. Im besten Fall wird dazu auch noch eine ordentliche Dokumentation angelegt, die beschreibt, was die Vorlage kann, und ein paar weitere Tipps gibt. Häufig besteht die Dokumentation aber nur aus ein paar Code-Kommentaren. Im schlimmsten Fall gibt es gar keine zusätzliche Dokumentation. Soweit so gut - es läuft und die ersten Nutzer geben zufrieden ihre Arbeiten ab.
Wenn es nicht so gut läuft wird die Vorlage dann nur von Kommilitonin zu Kommilitonin weiterverbreitet, so nach dem Motto: Ich zeig Dir mal, wie ich meine Abschlussarbeit gemacht habe, das kannst Du als Vorlage nehmen. Im etwas besseren Fall gibt es eine zentrale Anlaufstelle für die 'offizielle Version' der Vorlage (z.B. eine Uniwebseite oder eine GitHub-Seite).
So oder so, nach drei Jahren ist der ursprüngliche Autor der Vorlage nicht mehr erreichbar oder hat zumindest keine Zeit mehr, sich aktiv um die Vorlage zu kümmern. So lange alles ohne große Fehler kompiliert, beschwert sich da auch keiner. Im vierten Jahr seit Erstellung der Vorlage wird die Prüfungsordnung geändert und das Institut entscheidet, dass unbedingt jede gerade Seite rosa Seitenzahlen braucht. Irgendjemand findet einen Weg, das hinzufrickeln, leider hat sich die LaTeX-Welt inzwischen weiter bewegt, sodass es inzwischen elegantere Methoden gibt, bestimmte Einstellungen in der Vorlage vorzunehmen. Außerdem werden die Änderungen werden nur mit halben Verständnis der ursprünglichen Struktur der Vorlage durchgeführt. Spätestens jetzt lebt die Vorlage nur noch als Weitergabe unter den Studenten fort. Einzig und allein Prof. XYZ verweist noch auf den veralteten Download auf der Institutsseite.
Durch die Weitergabe untereinander und den kleinen Änderungen, die jeder für seine eigene Arbeit vornimmt, existieren nun unzählige verschiedene Vorlagen, die mit der Zeit immer mehr unnötigen Kram anhäufen.
Noch ein Jahr später möchte Student ABC seine Arbeit schreiben: er bekommt die Vorlage. Aber irgendetwas passt nicht. Also wendet er sich an ein LaTeX-Forum: "Ich muss meine Arbeit mit der Vorlage des Instituts schreiben." oder "Für meine Arbeit hat mir ein Kommilitone seine Bachelorarbeit zur Verfügung gestellt." oder "Ich weiß, dass das alles kompliziert ist, aber ich bin schon dreiviertel mit meiner Arbeit durch und kann jetzt nichts mehr ändern, da ich dann Angst habe, dass alles auseinander fällt." Und dann wird einfach Code gedumpt, der ungefähr doppelt so lang ist, wie das was Du hier zeigst und durch jahrelanges Patchwork total unverständlich geworden ist. Nur die eine Hälfte funktioniert, wie sie soll, ein Viertel des Code hast keine Funktion mehr und ein Viertel ist total veraltet oder einfach nur kaputt. Und dann muss bis in zwei Tagen zu Abgabe alles anders sein...
Natürlich kann die Evolution des Codes nicht nachvollzogen werden, da Versionsangaben, Datumsangaben und Änderungshistorien nicht vorhanden sind.
Daher die Skepsis. Ich bin der Meinung, dass man Vorlagen nur einer Öffentlichkeit zugänglich machen sollte, wenn man bereit ist, sich langfristig um den Erhalt der Vorlage zu kümmern. Ansonsten ist es immer nett, seinen Kommilitonen zu helfen, aber dann sollte das besser individuell stattfinden und nicht mit riesigen Vorlagen und mit hunderten Optionen, die der Einzelne eh nicht nutzt: Das hält die Sache schlank, klar und übersichtlich.
Aber genug meines Gesabbels.
Lowrider614 hat geschrieben:Allerdings brauche ich Literatur- und Normenverzeichnis mit Kapitelnummer. Die dazu genutzte KOMA Script Option funktioniert bei mir leider nicht. Außerdem bräuchte ich das Literaturverzeichnis nach DIN EN ISO 690 Anhang C formatiert. Das ist gemeinhin das, was von einigen Leute als "Normvorgabe" bezeichnet wird. Ist zwar nur eine Empfehlung, steht aber in einer Norm und erspart lästige Diskussionen zum Aussehen eines Literaturverzeichnisses.
Eigentlich sollten die KOMA-Optionen mit einer aktuellen Version von biblatex funktionieren. Mit älteren Versionen von biblatex funktionierte es nur, wenn die KOMA-Option beim Laden der Klasse übergeben wurde, \KOMAoptions wurde nicht von biblatex abgegriffen.
\documentclass[ngerman, bibliography=numbered]{scrreprt}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage[style=authoryear, backend=biber]{biblatex}
\newcaptionname{ngerman}{\norms}{Normenverzeichnis}
\newcaptionname{british}{\norms}{Norms}
\DefineBibliographyStrings{german}{
bibliography = {Literaturverzeichnis},
}
\usepackage{filecontents}
\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@standard{din690,
year = {2013},
title = {Information und Dokumentation -- Richtlinien für
Titelangaben und Zitierung von Informationsressourcen},
author = {{DIN ISO 690}},% <- das ist nicht schön,
% aber ich habe gerade keine Lust, das Beispiel mit
% https://tex.stackexchange.com/q/65637/35864 kompliziert zu machen
shorthand = {DIN ISO 690},
}
\end{filecontents}
\addbibresource{\jobname.bib}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}
\begin{document}
\tableofcontents
\chapter{Kapitel}
\cite{sigfridsson,din690}
\printbibliography[nottype=standard]
\printbibliography[type=standard, title={\norms}]
\end{document}
Ansonsten gibt es immer noch die Möglichkeit statt der KOMA-Option bibliography=numbered beim Aufruf von \printbibliography die vordefinierte heading=bibnumbered zu nutzen.
Von ISO 690 halte ich persönlich nicht so viel. ISO 690 ist übrigens zumindest in der ISO-Version auch gar nicht so eindeutig definiert, wie man landläufig denkt. Aber da ich heute schon so viel erzählt habe verlinkte ich nur auf ein paar Diskussionen zu dem Thema:
viewtopic,p,100202.html viewtopic,p,101951.html viewtopic,p,92530.html oder
https://tex.stackexchange.com/q/438515/35864
Ich halte es also für fragwürdig, ob man Diskussionen durch ISO 690 wirklich aus dem Weg gehen kann. Der Bequemlichkeit würde ich einfach einen Standardstil von biblatex nutzen und dann mal schauen, ob da noch etwas geändert werden muss.
Lowrider614 hat geschrieben:Wie macht man denn einen manuellen Zeilenumbruch? Bei uns ist das Gang und Gäbe, dass wir bei größeren Gedankensprüngen einen Zeilenumbruch machen. Beispiel: Es geht um die Beschreibung eines Versuchstandes der in ein Ober- und ein Unterteil geteilt werden kann. Nach dem Ende der Beschreibung des Oberteils kommt ein manueller Zeilenumbruch mit entsprechendem Absatz und die Beschreibung des Unterteils folgt. Für eine zusätzliche Gliederungsebene ist das zu wenig, da jeder Beschreibungsteil nur ein Drittel der Seite füllt. Mit \newline und \linebreak erreiche ich nicht das Gewünschte.
Manuelle Zeilenumbrüche macht man (gemeinhin) nicht. Stattdessen wird der Text in Absätze unterteilt, die in LaTeX durch eine Leerzeile getrennt werden.
\documentclass[ngerman, parskip=false]{scrreprt}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage{hyperref}
\begin{document}
Dies ist ein erster Gedankengang, der durch genügend Fülltext auf
eine angemessene Länge gebracht werden muss.
Nur so lässt sich der Effekt von Absätzen ordentlich darstellen.
Ein Absatz sollte ruhig mehrere Zeilen lang sein.
Innerhalb eines Absatzes sollte im Allgemeinen kein \emph{manueller}
Zeilenumbruch erfolgen.
Der neue Absatz wird durch eine Leerzeile gestartet.
Ein neuer Gedankengang kann dann durch einen neuen Absatz eingeleitet
werden.
Eine neue Gliederungsebene ist nicht erforderlich.
Standardmäßig wird ein neuer Absatz durch die Einrückung seiner ersten
Zeile gekennzeichnet.
Das ist in vielen gedruckten Büchern der Fall~--~schau mal in
Deinem Bücherregal nach -- allerdings sorgen Word und das Internet
dafür, dass häufig als Absatzauszeichung ein vertikaler Leerraum
zwischen den Absätzen gewünscht wird.
Das entspricht dann ganz dem Bild im Quelltext, wo ein neuer Absatz~%
--~wie erwähnt~-- durch eine Leerzeile gekennzeichnet wird.
Die KOMA-Script-Klassen bieten die Option \texttt{parskip} zum Anpassen
der Absatzauszeichnung.
Um es noch einmal konkret zu zeigen, es ist absolut verpönt mittels
\texttt{\textbackslash\textbackslash} eine neue Zeile innerhalb eines
Absatzes zu beginnen.\\
So sollte es nicht sein, denn der neue \enquote{Absatz} ist im schlimmsten Fall
nicht erkennbar.\\
War da was?
Ferner kann \texttt{\textbackslash\textbackslash} zu Verwirrung bei
\LaTeX s Boxen führen.
Früher konnte man mit formal nicht beendeten, nur mit
\texttt{\textbackslash\textbackslash} durchsetzen Absätzen sogar
\href{https://tex.stackexchange.com/questions/82664/when-to-use-par-and-when-or-blank-lines#comment404307_82666}{den Speicher überlaufen lassen}.
\end{document}
Nun zu Deinem neuen Code. Die Beseitigung der Optionen hat der Vorlage sicher gut getan. Die Verwendung von internen Dingen wie \if@twoside und das mit einhergehende \makeatletter...\makeatother sind für den Anfänger vielleicht abschreckend, man könnte versuchen, dass in einer Klasse oder einer anderen Datei zu verstecken, aber dann wächst natürlich die Komplexität der Vorlage.
Die % sind übrigens nach \if@twoside, \else und \fi nicht nötig, denn die verschlucken das nachfolgende Leerzeichen von selbst. Ferner sind an der Stelle in der Präambel die Leerzeichen eh egal.
Von den dann folgenden KOMA-Anpassungen habe ich keine Ahnung, aber mir fällt auf, dass Du häufig \rmfamily\bfseries nutzt, eventuell wäre das bereits erwähnte disposition-Font-Element doch etwas für Dich.
Muss diese Dichotomie von Gleichung und Formel mit neuen Umgebungen wirklich sein? Ich würde bei equation bleiben und das ordentlich anpassen. Ich halte es für eine sehr schlechte Idee, "Standardobjekte" dieser Art mit einem eigenen Wrapper zu versehen und dann anders zu nennen. Das führt nur dazu, dass etwas versiertere Nutzer von LaTeX Gleichung nicht benutzen, da sie den "Standard" equation, \[...\] oder align nutzen. Anfänger, die mit Deiner Vorlage LaTeX lernen, müssen dann später damit klarkommen, dass es Gleichung im Allgemeinen nicht gibt.
Von Dateien wie Ergaenzungen.tex, in denen die Nutzerin eigene Pakete laden darf, halte ich nicht so viel. Ich finde es praktischer, wenn alle Pakete in einer Datei geladen werden. Noch schlimmer finde ich nur, wenn es pakete.tex und einstellungen.tex gibt und dann nach einem Zufallsverfahren einige Präambeleinstellungen in pakete.tex landen und andere in einstellungen.tex.
Was Dateinamen angeht bin ich übrigens ein großer Freund davon, nur Kleinbuchstaben zu verwenden. Dann verheddert man sich nicht auf Systemen, die zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheiden und weiß immer, wie man die Datei schreiben muss.
Das Problem mit solchen Vorlagen ist gar nicht immer, dass sie von Anfang an schlechten oder falschen Code enthalten (obwohl das auch manchmal der Fall ist), das Problem ist auch, dass sie sich auf einer sehr ungünstige Art und Weise entwickeln.
Häufig startet eine Institutsvorlage so, dass ein motivierter Student entweder von sich aus oder als Auftrag von jemand anderem eine Vorlage für die aktuellen Vorgaben des Institutes erstellt. Die Vorgaben sind dann zumeist an einigen Stellen typographisch fragwürdig, unschön oder total bekloppt, aber trotzdem müssen sie ja so implementiert werden, denn das war ja die Aufgabe. Im besten Fall wird dazu auch noch eine ordentliche Dokumentation angelegt, die beschreibt, was die Vorlage kann, und ein paar weitere Tipps gibt. Häufig besteht die Dokumentation aber nur aus ein paar Code-Kommentaren. Im schlimmsten Fall gibt es gar keine zusätzliche Dokumentation. Soweit so gut - es läuft und die ersten Nutzer geben zufrieden ihre Arbeiten ab.
Wenn es nicht so gut läuft wird die Vorlage dann nur von Kommilitonin zu Kommilitonin weiterverbreitet, so nach dem Motto: Ich zeig Dir mal, wie ich meine Abschlussarbeit gemacht habe, das kannst Du als Vorlage nehmen. Im etwas besseren Fall gibt es eine zentrale Anlaufstelle für die 'offizielle Version' der Vorlage (z.B. eine Uniwebseite oder eine GitHub-Seite).
So oder so, nach drei Jahren ist der ursprüngliche Autor der Vorlage nicht mehr erreichbar oder hat zumindest keine Zeit mehr, sich aktiv um die Vorlage zu kümmern. So lange alles ohne große Fehler kompiliert, beschwert sich da auch keiner. Im vierten Jahr seit Erstellung der Vorlage wird die Prüfungsordnung geändert und das Institut entscheidet, dass unbedingt jede gerade Seite rosa Seitenzahlen braucht. Irgendjemand findet einen Weg, das hinzufrickeln, leider hat sich die LaTeX-Welt inzwischen weiter bewegt, sodass es inzwischen elegantere Methoden gibt, bestimmte Einstellungen in der Vorlage vorzunehmen. Außerdem werden die Änderungen werden nur mit halben Verständnis der ursprünglichen Struktur der Vorlage durchgeführt. Spätestens jetzt lebt die Vorlage nur noch als Weitergabe unter den Studenten fort. Einzig und allein Prof. XYZ verweist noch auf den veralteten Download auf der Institutsseite.
Durch die Weitergabe untereinander und den kleinen Änderungen, die jeder für seine eigene Arbeit vornimmt, existieren nun unzählige verschiedene Vorlagen, die mit der Zeit immer mehr unnötigen Kram anhäufen.
Noch ein Jahr später möchte Student ABC seine Arbeit schreiben: er bekommt die Vorlage. Aber irgendetwas passt nicht. Also wendet er sich an ein LaTeX-Forum: "Ich muss meine Arbeit mit der Vorlage des Instituts schreiben." oder "Für meine Arbeit hat mir ein Kommilitone seine Bachelorarbeit zur Verfügung gestellt." oder "Ich weiß, dass das alles kompliziert ist, aber ich bin schon dreiviertel mit meiner Arbeit durch und kann jetzt nichts mehr ändern, da ich dann Angst habe, dass alles auseinander fällt." Und dann wird einfach Code gedumpt, der ungefähr doppelt so lang ist, wie das was Du hier zeigst und durch jahrelanges Patchwork total unverständlich geworden ist. Nur die eine Hälfte funktioniert, wie sie soll, ein Viertel des Code hast keine Funktion mehr und ein Viertel ist total veraltet oder einfach nur kaputt. Und dann muss bis in zwei Tagen zu Abgabe alles anders sein...
Natürlich kann die Evolution des Codes nicht nachvollzogen werden, da Versionsangaben, Datumsangaben und Änderungshistorien nicht vorhanden sind.
Daher die Skepsis. Ich bin der Meinung, dass man Vorlagen nur einer Öffentlichkeit zugänglich machen sollte, wenn man bereit ist, sich langfristig um den Erhalt der Vorlage zu kümmern. Ansonsten ist es immer nett, seinen Kommilitonen zu helfen, aber dann sollte das besser individuell stattfinden und nicht mit riesigen Vorlagen und mit hunderten Optionen, die der Einzelne eh nicht nutzt: Das hält die Sache schlank, klar und übersichtlich.
Aber genug meines Gesabbels.
[quote="Lowrider614"]Allerdings brauche ich Literatur- und Normenverzeichnis mit Kapitelnummer. Die dazu genutzte KOMA Script Option funktioniert bei mir leider nicht. Außerdem bräuchte ich das Literaturverzeichnis nach DIN EN ISO 690 Anhang C formatiert. Das ist gemeinhin das, was von einigen Leute als "Normvorgabe" bezeichnet wird. Ist zwar nur eine Empfehlung, steht aber in einer Norm und erspart lästige Diskussionen zum Aussehen eines Literaturverzeichnisses.[/quote]
Eigentlich sollten die KOMA-Optionen mit einer aktuellen Version von [tt]biblatex[/tt] funktionieren. Mit älteren Versionen von [tt]biblatex[/tt] funktionierte es nur, wenn die KOMA-Option beim Laden der Klasse übergeben wurde, [tt]\KOMAoptions[/tt] wurde nicht von [tt]biblatex[/tt] abgegriffen.
[code]\documentclass[ngerman, bibliography=numbered]{scrreprt}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage[style=authoryear, backend=biber]{biblatex}
\newcaptionname{ngerman}{\norms}{Normenverzeichnis}
\newcaptionname{british}{\norms}{Norms}
\DefineBibliographyStrings{german}{
bibliography = {Literaturverzeichnis},
}
\usepackage{filecontents}
\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@standard{din690,
year = {2013},
title = {Information und Dokumentation -- Richtlinien für
Titelangaben und Zitierung von Informationsressourcen},
author = {{DIN ISO 690}},% <- das ist nicht schön,
% aber ich habe gerade keine Lust, das Beispiel mit
% https://tex.stackexchange.com/q/65637/35864 kompliziert zu machen
shorthand = {DIN ISO 690},
}
\end{filecontents}
\addbibresource{\jobname.bib}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}
\begin{document}
\tableofcontents
\chapter{Kapitel}
\cite{sigfridsson,din690}
\printbibliography[nottype=standard]
\printbibliography[type=standard, title={\norms}]
\end{document}[/code]
Ansonsten gibt es immer noch die Möglichkeit statt der KOMA-Option [tt]bibliography=numbered[/tt] beim Aufruf von [tt]\printbibliography[/tt] die vordefinierte [tt]heading=bibnumbered[/tt] zu nutzen.
Von ISO 690 halte ich persönlich nicht so viel. ISO 690 ist übrigens zumindest in der ISO-Version auch gar nicht so eindeutig definiert, wie man landläufig denkt. Aber da ich heute schon so viel erzählt habe verlinkte ich nur auf ein paar Diskussionen zu dem Thema: https://golatex.de/viewtopic,p,100202.html https://golatex.de/viewtopic,p,101951.html https://golatex.de/viewtopic,p,92530.html oder https://tex.stackexchange.com/q/438515/35864
Ich halte es also für fragwürdig, ob man Diskussionen durch ISO 690 wirklich aus dem Weg gehen kann. Der Bequemlichkeit würde ich einfach einen Standardstil von [tt]biblatex[/tt] nutzen und dann mal schauen, ob da noch etwas geändert werden muss.
[quote="Lowrider614"]Wie macht man denn einen manuellen Zeilenumbruch? Bei uns ist das Gang und Gäbe, dass wir bei größeren Gedankensprüngen einen Zeilenumbruch machen. Beispiel: Es geht um die Beschreibung eines Versuchstandes der in ein Ober- und ein Unterteil geteilt werden kann. Nach dem Ende der Beschreibung des Oberteils kommt ein manueller Zeilenumbruch mit entsprechendem Absatz und die Beschreibung des Unterteils folgt. Für eine zusätzliche Gliederungsebene ist das zu wenig, da jeder Beschreibungsteil nur ein Drittel der Seite füllt. Mit \newline und \linebreak erreiche ich nicht das Gewünschte. [/quote]
Manuelle Zeilenumbrüche macht man (gemeinhin) nicht. Stattdessen wird der Text in Absätze unterteilt, die in LaTeX durch eine Leerzeile getrennt werden.
[code]\documentclass[ngerman, parskip=false]{scrreprt}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage{hyperref}
\begin{document}
Dies ist ein erster Gedankengang, der durch genügend Fülltext auf
eine angemessene Länge gebracht werden muss.
Nur so lässt sich der Effekt von Absätzen ordentlich darstellen.
Ein Absatz sollte ruhig mehrere Zeilen lang sein.
Innerhalb eines Absatzes sollte im Allgemeinen kein \emph{manueller}
Zeilenumbruch erfolgen.
Der neue Absatz wird durch eine Leerzeile gestartet.
Ein neuer Gedankengang kann dann durch einen neuen Absatz eingeleitet
werden.
Eine neue Gliederungsebene ist nicht erforderlich.
Standardmäßig wird ein neuer Absatz durch die Einrückung seiner ersten
Zeile gekennzeichnet.
Das ist in vielen gedruckten Büchern der Fall~--~schau mal in
Deinem Bücherregal nach -- allerdings sorgen Word und das Internet
dafür, dass häufig als Absatzauszeichung ein vertikaler Leerraum
zwischen den Absätzen gewünscht wird.
Das entspricht dann ganz dem Bild im Quelltext, wo ein neuer Absatz~%
--~wie erwähnt~-- durch eine Leerzeile gekennzeichnet wird.
Die KOMA-Script-Klassen bieten die Option \texttt{parskip} zum Anpassen
der Absatzauszeichnung.
Um es noch einmal konkret zu zeigen, es ist absolut verpönt mittels
\texttt{\textbackslash\textbackslash} eine neue Zeile innerhalb eines
Absatzes zu beginnen.\\
So sollte es nicht sein, denn der neue \enquote{Absatz} ist im schlimmsten Fall
nicht erkennbar.\\
War da was?
Ferner kann \texttt{\textbackslash\textbackslash} zu Verwirrung bei
\LaTeX s Boxen führen.
Früher konnte man mit formal nicht beendeten, nur mit
\texttt{\textbackslash\textbackslash} durchsetzen Absätzen sogar
\href{https://tex.stackexchange.com/questions/82664/when-to-use-par-and-when-or-blank-lines#comment404307_82666}{den Speicher überlaufen lassen}.
\end{document}[/code]
Nun zu Deinem neuen Code. Die Beseitigung der Optionen hat der Vorlage sicher gut getan. Die Verwendung von internen Dingen wie [tt]\if@twoside[/tt] und das mit einhergehende [tt]\makeatletter...\makeatother[/tt] sind für den Anfänger vielleicht abschreckend, man könnte versuchen, dass in einer Klasse oder einer anderen Datei zu verstecken, aber dann wächst natürlich die Komplexität der Vorlage.
Die [tt]%[/tt] sind übrigens nach [tt]\if@twoside[/tt], [tt]\else[/tt] und [tt]\fi[/tt] nicht nötig, denn die verschlucken das nachfolgende Leerzeichen von selbst. Ferner sind an der Stelle in der Präambel die Leerzeichen eh egal.
Von den dann folgenden KOMA-Anpassungen habe ich keine Ahnung, aber mir fällt auf, dass Du häufig [tt]\rmfamily\bfseries[/tt] nutzt, eventuell wäre das bereits erwähnte [tt]disposition[/tt]-Font-Element doch etwas für Dich.
Muss diese Dichotomie von [tt]Gleichung[/tt] und [tt]Formel[/tt] mit neuen Umgebungen wirklich sein? Ich würde bei [tt]equation[/tt] bleiben und das ordentlich anpassen. Ich halte es für eine sehr schlechte Idee, "Standardobjekte" dieser Art mit einem eigenen Wrapper zu versehen und dann anders zu nennen. Das führt nur dazu, dass etwas versiertere Nutzer von LaTeX [tt]Gleichung[/tt] nicht benutzen, da sie den "Standard" [tt]equation[/tt], [tt]\[...\][/tt] oder [tt]align[/tt] nutzen. Anfänger, die mit Deiner Vorlage LaTeX lernen, müssen dann später damit klarkommen, dass es [tt]Gleichung[/tt] im Allgemeinen nicht gibt.
Von Dateien wie [tt]Ergaenzungen.tex[/tt], in denen die Nutzerin eigene Pakete laden darf, halte ich nicht so viel. Ich finde es praktischer, wenn alle Pakete in einer Datei geladen werden. Noch schlimmer finde ich nur, wenn es [tt]pakete.tex[/tt] und [tt]einstellungen.tex[/tt] gibt und dann nach einem Zufallsverfahren einige Präambeleinstellungen in [tt]pakete.tex[/tt] landen und andere in [tt]einstellungen.tex[/tt].
Was Dateinamen angeht bin ich übrigens ein großer Freund davon, nur Kleinbuchstaben zu verwenden. Dann verheddert man sich nicht auf Systemen, die zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheiden und weiß immer, wie man die Datei schreiben muss.