von Besserwisser » Sa 30. Apr 2016, 19:06
iTob hat geschrieben:Nur mal so als Nebenbemerkung: Wenn du deine Arbeit irgendwann mal einigermaßen professionell drucken willst, solltest du deine Farben in CMYK definieren
Das wird zwar immer wieder erzählt, ist aber nur die halbe Wahrheit.
Wenn man die Farben als CMYK definiert, nutzt das nur etwas, wenn man auch ein Farbprofil mit angibt, was bei pdflatex nicht automatisch erfolgt. Gibt man kein Farbprofil an, dann ist CMYK ziemlich beliebig. Gibt man ein Farbprofil an, dann muss die tatsächliche Farbe trotzdem noch auf das Farbprofil des Ausgabegeräts umgerechnet werden. Das hängt bei Druckmaschinen sogar von den verwendeten Farben und dem Papier ab. Auch diese Umrechnung ist nicht immer 1:1 möglich. Das macht dann nicht wirklich einen großen Unterschied zu RGB-Farben deren Umrechnung in CMYK des Ausgabegeräts ebenfalls definiert und vom Farbprofil des Ausgabegeräts abhängig ist. So wenig wie das menschliche Auge alle theoretisch möglichen Farben sehen kann, kann ein Monitor alle theoretisch möglichen Farben darstellen oder eine Druckmaschine alle theoretisch möglichen Farben erzeugen – auch nicht, wenn man sie per CMYK angegeben hat. Ob dabei nun die Umrechnung von RGB in CMYK der entscheidende Faktor ist, sei dahin gestellt.
xcolor hat übrigens Optionen zur Umrechnung der Farbangaben in ein Zielfarbmodell. Verwendet man in obigem Beispiel \usepackage[cmyk]{xcolor} so erhält man tatsächlich ein etwas anderes Grau. Das wird dann zur Darstellung am Monitor auch wieder in RGB umgerechnet und ist dann bei mir eine Kleinigkeit heller. Manche Menschen erkennen auch andere
Farbstiche nach der zweimaligen Umwandlung. Hat man kein direktes Vergleichsobjekt, sondern verlässt sich auf seine
Farberinnerung, dann fällt der Unterschied vielen Menschen überhaupt nicht auf.
Bei \usepackage[CMYK]{xcolor} erhält man übrigens ein Grau, das optisch nicht zu unterscheiden ist und das bei der Rückumwandlung in RGB (z. B. für die Darstellung auf dem Monitor) wieder zu 123, 121, 109 führt. In dem Fall ist also die Umwandlung zwischen den Farbmodellen dann sicher das kleinste Problem.
In der Praxis kenne ich keinen Normalanwender und nur wenige Profis, die einen farbkalibrierten Monitor haben, um überhaupt am Monitor beurteilen zu können, wie Farben im Druck tatsächlich aussehen
sollten. Profis haben teilweise wenigstens kalibrierte Drucker. Wirklich auf der sicheren Seite ist man aber ohnehin nur, wenn man von der Druckerei einen Proof anfordert. Der wird oft ebenfalls nicht auf der Druckmaschine, sondern auf einem kalibrierten Proofdrucker mit dessen Farbprofil gemacht und ist dann bei späteren Streitigkeiten maßgeblich. Aber selbst dann wird man Abweichungen in gewissen Grenzen immer tolerieren müssen. Für Dinge wie Kunstdrucke sollte man daher eng mit der Druckerei zusammenarbeiten.
[quote="iTob"]Nur mal so als Nebenbemerkung: Wenn du deine Arbeit irgendwann mal einigermaßen professionell drucken willst, solltest du deine Farben in CMYK definieren[/quote]
Das wird zwar immer wieder erzählt, ist aber nur die halbe Wahrheit.
Wenn man die Farben als CMYK definiert, nutzt das nur etwas, wenn man auch ein Farbprofil mit angibt, was bei pdflatex nicht automatisch erfolgt. Gibt man kein Farbprofil an, dann ist CMYK ziemlich beliebig. Gibt man ein Farbprofil an, dann muss die tatsächliche Farbe trotzdem noch auf das Farbprofil des Ausgabegeräts umgerechnet werden. Das hängt bei Druckmaschinen sogar von den verwendeten Farben und dem Papier ab. Auch diese Umrechnung ist nicht immer 1:1 möglich. Das macht dann nicht wirklich einen großen Unterschied zu RGB-Farben deren Umrechnung in CMYK des Ausgabegeräts ebenfalls definiert und vom Farbprofil des Ausgabegeräts abhängig ist. So wenig wie das menschliche Auge alle theoretisch möglichen Farben sehen kann, kann ein Monitor alle theoretisch möglichen Farben darstellen oder eine Druckmaschine alle theoretisch möglichen Farben erzeugen – auch nicht, wenn man sie per CMYK angegeben hat. Ob dabei nun die Umrechnung von RGB in CMYK der entscheidende Faktor ist, sei dahin gestellt.
[p]xcolor[/p] hat übrigens Optionen zur Umrechnung der Farbangaben in ein Zielfarbmodell. Verwendet man in obigem Beispiel [tt]\usepackage[cmyk]{xcolor}[/tt] so erhält man tatsächlich ein etwas anderes Grau. Das wird dann zur Darstellung am Monitor auch wieder in RGB umgerechnet und ist dann bei mir eine Kleinigkeit heller. Manche Menschen erkennen auch andere [i]Farbstiche[/i] nach der zweimaligen Umwandlung. Hat man kein direktes Vergleichsobjekt, sondern verlässt sich auf seine [i]Farberinnerung[/i], dann fällt der Unterschied vielen Menschen überhaupt nicht auf.
Bei [tt]\usepackage[CMYK]{xcolor}[/tt] erhält man übrigens ein Grau, das optisch nicht zu unterscheiden ist und das bei der Rückumwandlung in RGB (z. B. für die Darstellung auf dem Monitor) wieder zu 123, 121, 109 führt. In dem Fall ist also die Umwandlung zwischen den Farbmodellen dann sicher das kleinste Problem.
In der Praxis kenne ich keinen Normalanwender und nur wenige Profis, die einen farbkalibrierten Monitor haben, um überhaupt am Monitor beurteilen zu können, wie Farben im Druck tatsächlich aussehen [i]sollten[/i]. Profis haben teilweise wenigstens kalibrierte Drucker. Wirklich auf der sicheren Seite ist man aber ohnehin nur, wenn man von der Druckerei einen Proof anfordert. Der wird oft ebenfalls nicht auf der Druckmaschine, sondern auf einem kalibrierten Proofdrucker mit dessen Farbprofil gemacht und ist dann bei späteren Streitigkeiten maßgeblich. Aber selbst dann wird man Abweichungen in gewissen Grenzen immer tolerieren müssen. Für Dinge wie Kunstdrucke sollte man daher eng mit der Druckerei zusammenarbeiten.