von Noch so einer » Do 18. Feb 2016, 08:32
malo hat geschrieben:Du hast aber auch klar gesagt, dass du es so nie machen würdest.
TeXnisch gesehen würde ich das so machen, wenn ich das Ergebnis herbeiführen müsste. Ich würde aber nie dieses Ergebnis herbeiführen wollen. Also würde ich das so nie machen.
Bei der Beurteilung ist also nach Typographie und technische Umsetzung zu unterscheiden. Die Typographie ist so schlecht, dass man es besser lassen sollte. Meine technische Umsetzung dürfte für das gezeigte Beispiel nahezu ideal sein. Wie erwähnt gibt es bei Verwendung von hyperref noch ein Problem mit doppelten Seitenankern, wenn man im Endteil identische Seitenzahlen hat wie im Vorspann. Das Problem hat der Leser ganz genauso. An der Stelle führt die schlechte Typografie eben auch zu einem technischen Problem. Solche Probleme sind oft ein Indiz dafür, dass man es typografisch gesehen, eben nicht so machen sollte.
Wenn Du jedoch unbedingt dieses typografisch fragwürdige Ergebnis haben willst, dann ist meine Lösung dafür ein guter Ausgangspunkt. Natürlich solltest Du alle verwendeten Befehle und Umgebungen in den jeweiligen Anleitungen nachlesen! Das ist die beste Methode, um dazu zu lernen. Wenn Du ein Detail nicht verstehst, kannst Du das auch gezielt nachfragen.
Wenn Du hingegen ein besseres typografisches Ergebnis erzielen willst, dann fang einfach mit den Voreinstellungen von
scrartcl oder
scrreprt an und ändere daran erst einmal gar nichts. Lass also Versalsatz in den Kolumnentiteln weg. Verzichte insbesondere auch auf die überflüssige Nummerierung der Verzeichnisse und den Wechsel der Nummerierungsart der Seiten. Siehe dazu auch die Links in Besserwissers Kommentar. Unter letzten ist ein einfaches Beispiel für einen Start zu finden. Es gibt dort auch gute Ratschläge für LaTeX-Anfänger. Dort ist außerdem auch der Link zu »
Minimale Vorlage vs. maximale Probleme« angegeben, was ebenfalls ein guter Einstieg wäre. Die meisten Vorlagen, die man an Unis bekommt, sind dagegen typografisch und von der technischen Umsetzung eher schlecht. Ganz so schlimm wie Dein Beispiel sind allerdings wenige.
malo hat geschrieben:Ein versehen. Der Code sollte nicht mehr rein.
Es gibt einen Vorschau-Knopf. Den sollte man auch nutzen. Dann sieht man vor dem Absenden, ob der Beitrag genau das enthält, was rein soll, und ob das auch so aussieht, wie es aussehen soll. Als angemeldeter Benutzer kann man aber auch nach dem Abschicken noch einmal seinen Beitrag editieren. Deshalb sollte man ihn auf jeden Fall danach noch einmal durchlesen und ggf. auch spätere Kritikpunkte umsetzen. Als Helfer kann man sich hin und wieder leisten, dass ein Beitrag am Ende Formatierungsfehler oder sprachliche Mängel enthält. Als Fragesteller sollte man auf Sprache und Form achten.
Gute Fragen laden zu guten Antworten ein. Der Eindruck von hingeschmierten Fragen ist für Helfer eher demotivierend. Leerzeilen innerhalb von Absätzen sind beispielsweise dem Lesen auch nicht förderlich. Mehrere aufeinanderfolgende Leerzeichen im Quellcode blähen den Beitrag nur auf und stören die Übersicht eher. Und dann lieben wir es natürlich, wenn unsere Vorschläge auch irgendwie ankommen. Wenn wir den Eindruck haben, dass unsere Arbeit für die Katz ist, überlegen wir uns beim nächsten Mal zweimal, ob wir unsere Zeit nicht sinnvoller verbringen können. Ich saß beispielsweise über eine Stunde daran, aus Deiner Frage und dem PDF irgendwelche nützlichen Informationen zu ziehen, zu überlegen, auf welche Dinge ich unbedingt hinweisen sollte, was ich tatsächlich umsetzen sollte und wie ich das am besten mache (beispielsweise, ob ich möglichst nah an Deinem Code bleibe oder mich möglichst komplett davon frei mache). Die erste Lösung mit viel Code im Dokumentkörper habe ich dann noch durch eine Lösung mit sauberer Trennung von Form (festgelegt in der Dokumentpräambel) und Inhalt ersetzt. Kurz habe ich auch über eine Alternative mit scrbook statt scrrept nachgedacht. Da Du aber nummerierte Kapitel im Vorspann haben wolltest, habe ich das schnell verworfen. Die ganzen klugen Einstellungen durch \frontmatter bei scrbook wären in dem Fall eher hinderlich gewesen. Deshalb habe ich meine Befehle dann auch nicht \frontmatter, \mainmatter und \backmatter, sondern \fakefrontmatter, \fakemainmatter und \fakebackmatter genannt. Das erschien mir treffender und verwirrt auch andere Pakete weniger, die auf die Existenz der echten \…matter-Befehle prüfen. Nach den ganzen Gedanken, die ich mir dazu gemacht habe, war ich schon einigermaßen überrascht, dass Du danach dann wieder schrecklichen Code angegeben hast, indem fast nur Kleinigkeiten aus der Formatierung der Titelseite von mir übernommen war. Das war schon sehr demotivierend. Die Reaktionen anderer zeigen, dass auch andere das nicht wirklich verstehen konnten.
Übrigens hat ein Helfer, der kein Lösungsbeispiel anbietet, oft ähnlichen Aufwand. Er muss nämlich ebenfalls über die Frage nachdenken. Nach verwertbaren Informationen darin suchen. Überlegen, was er an Hinweisen darauf geben kann, überlegen ob er etwas antworten kann. Teilweise lesen wir auch in Anleitungen nach. Wenn er dann Hinweise gibt, muss er ggf. auf passende Stellen verweisen, Links heraussuchen, die Links (übrigens via Vorschau und Klick auf den Link) überprüfen etc. Am Ende kann es sogar sein, dass der Aufwand größer ist als bei einem zweiten Helfer, der diese Informationen dann nutzt, um ein Beispiel anzugeben. Ja, es kommt auch vor, dass ein Helfer in einem Thema so fit ist, dass er die Antwort aus dem Ärmel schüttelt. Aber auch das ist nie ganz ohne Aufwand, weil wir normalerweise unseren Code überprüfen. Der Einstiegsaufwand hängt auch sehr stark von der Qualität der Fragestellung ab. Das ganze machen wir in der Regel in unserer Freizeit und häufig neben unseren freiwilligen OpenSource-Entwicklungen, wozu ich ausdrücklich auch das Schreiben von Tutorien etc. zähle.
Ich hoffe, ich habe mit diesem Kommentar ein wenig Einblick in die Psychologie und den Aufwand der Helfer geben können. Ich hoffe, das wirkt sich auf künftige Fragen und vielleicht sogar die Reaktionen auf unsere Antworten aus.
[quote="malo"]Du hast aber auch klar gesagt, dass du es so nie machen würdest.[/quote]
TeXnisch gesehen würde ich das so machen, wenn ich das Ergebnis herbeiführen müsste. Ich würde aber nie dieses Ergebnis herbeiführen wollen. Also würde ich das so nie machen.
Bei der Beurteilung ist also nach Typographie und technische Umsetzung zu unterscheiden. Die Typographie ist so schlecht, dass man es besser lassen sollte. Meine technische Umsetzung dürfte für das gezeigte Beispiel nahezu ideal sein. Wie erwähnt gibt es bei Verwendung von [tt]hyperref[/tt] noch ein Problem mit doppelten Seitenankern, wenn man im Endteil identische Seitenzahlen hat wie im Vorspann. Das Problem hat der Leser ganz genauso. An der Stelle führt die schlechte Typografie eben auch zu einem technischen Problem. Solche Probleme sind oft ein Indiz dafür, dass man es typografisch gesehen, eben nicht so machen sollte.
Wenn Du jedoch unbedingt dieses typografisch fragwürdige Ergebnis haben willst, dann ist meine Lösung dafür ein guter Ausgangspunkt. Natürlich solltest Du alle verwendeten Befehle und Umgebungen in den jeweiligen Anleitungen nachlesen! Das ist die beste Methode, um dazu zu lernen. Wenn Du ein Detail nicht verstehst, kannst Du das auch gezielt nachfragen.
Wenn Du hingegen ein besseres typografisches Ergebnis erzielen willst, dann fang einfach mit den Voreinstellungen von [p]scrartcl[/p] oder [p]scrreprt[/p] an und ändere daran erst einmal gar nichts. Lass also Versalsatz in den Kolumnentiteln weg. Verzichte insbesondere auch auf die überflüssige Nummerierung der Verzeichnisse und den Wechsel der Nummerierungsart der Seiten. Siehe dazu auch die Links in Besserwissers Kommentar. Unter letzten ist ein einfaches Beispiel für einen Start zu finden. Es gibt dort auch gute Ratschläge für LaTeX-Anfänger. Dort ist außerdem auch der Link zu »[url=http://www.komascript.de/latexvorlage]Minimale Vorlage vs. maximale Probleme[/url]« angegeben, was ebenfalls ein guter Einstieg wäre. Die meisten Vorlagen, die man an Unis bekommt, sind dagegen typografisch und von der technischen Umsetzung eher schlecht. Ganz so schlimm wie Dein Beispiel sind allerdings wenige.
[quote="malo"]Ein versehen. Der Code sollte nicht mehr rein. [/quote]
Es gibt einen [tt]Vorschau[/tt]-Knopf. Den sollte man auch nutzen. Dann sieht man vor dem [tt]Absenden[/tt], ob der Beitrag genau das enthält, was rein soll, und ob das auch so aussieht, wie es aussehen soll. Als angemeldeter Benutzer kann man aber auch nach dem Abschicken noch einmal seinen Beitrag editieren. Deshalb sollte man ihn auf jeden Fall danach noch einmal durchlesen und ggf. auch spätere Kritikpunkte umsetzen. Als Helfer kann man sich hin und wieder leisten, dass ein Beitrag am Ende Formatierungsfehler oder sprachliche Mängel enthält. Als Fragesteller sollte man auf Sprache und Form achten. [b]Gute Fragen laden zu guten Antworten ein.[/b] Der Eindruck von hingeschmierten Fragen ist für Helfer eher demotivierend. Leerzeilen innerhalb von Absätzen sind beispielsweise dem Lesen auch nicht förderlich. Mehrere aufeinanderfolgende Leerzeichen im Quellcode blähen den Beitrag nur auf und stören die Übersicht eher. Und dann lieben wir es natürlich, wenn unsere Vorschläge auch irgendwie ankommen. Wenn wir den Eindruck haben, dass unsere Arbeit für die Katz ist, überlegen wir uns beim nächsten Mal zweimal, ob wir unsere Zeit nicht sinnvoller verbringen können. Ich saß beispielsweise über eine Stunde daran, aus Deiner Frage und dem PDF irgendwelche nützlichen Informationen zu ziehen, zu überlegen, auf welche Dinge ich unbedingt hinweisen sollte, was ich tatsächlich umsetzen sollte und wie ich das am besten mache (beispielsweise, ob ich möglichst nah an Deinem Code bleibe oder mich möglichst komplett davon frei mache). Die erste Lösung mit viel Code im Dokumentkörper habe ich dann noch durch eine Lösung mit sauberer Trennung von Form (festgelegt in der Dokumentpräambel) und Inhalt ersetzt. Kurz habe ich auch über eine Alternative mit [tt]scrbook[/tt] statt [tt]scrrept[/tt] nachgedacht. Da Du aber nummerierte Kapitel im Vorspann haben wolltest, habe ich das schnell verworfen. Die ganzen klugen Einstellungen durch [tt]\frontmatter[/tt] bei [tt]scrbook[/tt] wären in dem Fall eher hinderlich gewesen. Deshalb habe ich meine Befehle dann auch nicht [tt]\frontmatter[/tt], [tt]\mainmatter[/tt] und [tt]\backmatter[/tt], sondern [tt]\fakefrontmatter[/tt], [tt]\fakemainmatter[/tt] und [tt]\fakebackmatter[/tt] genannt. Das erschien mir treffender und verwirrt auch andere Pakete weniger, die auf die Existenz der echten [tt]\…matter[/tt]-Befehle prüfen. Nach den ganzen Gedanken, die ich mir dazu gemacht habe, war ich schon einigermaßen überrascht, dass Du danach dann wieder schrecklichen Code angegeben hast, indem fast nur Kleinigkeiten aus der Formatierung der Titelseite von mir übernommen war. Das war schon sehr demotivierend. Die Reaktionen anderer zeigen, dass auch andere das nicht wirklich verstehen konnten.
Übrigens hat ein Helfer, der kein Lösungsbeispiel anbietet, oft ähnlichen Aufwand. Er muss nämlich ebenfalls über die Frage nachdenken. Nach verwertbaren Informationen darin suchen. Überlegen, was er an Hinweisen darauf geben kann, überlegen ob er etwas antworten kann. Teilweise lesen wir auch in Anleitungen nach. Wenn er dann Hinweise gibt, muss er ggf. auf passende Stellen verweisen, Links heraussuchen, die Links (übrigens via Vorschau und Klick auf den Link) überprüfen etc. Am Ende kann es sogar sein, dass der Aufwand größer ist als bei einem zweiten Helfer, der diese Informationen dann nutzt, um ein Beispiel anzugeben. Ja, es kommt auch vor, dass ein Helfer in einem Thema so fit ist, dass er die Antwort aus dem Ärmel schüttelt. Aber auch das ist nie ganz ohne Aufwand, weil wir normalerweise unseren Code überprüfen. Der Einstiegsaufwand hängt auch sehr stark von der Qualität der Fragestellung ab. Das ganze machen wir in der Regel in unserer Freizeit und häufig neben unseren freiwilligen OpenSource-Entwicklungen, wozu ich ausdrücklich auch das Schreiben von Tutorien etc. zähle.
Ich hoffe, ich habe mit diesem Kommentar ein wenig Einblick in die Psychologie und den Aufwand der Helfer geben können. Ich hoffe, das wirkt sich auf künftige Fragen und vielleicht sogar die Reaktionen auf unsere Antworten aus.