von Besserwisser » Mi 22. Apr 2015, 07:54
Es gibt einen Unterschied zwischen eineinhalbzeilig und 1,5-fach. Eineinhalbzeilig ist als das 1,5-fache der Kegelhöhe definiert. Bei 1,5-fach handelt es sich hingegen um das 1,5-fache von Irgendwas. Das Irgendwas ist bei Textverarbeitungsprogrammen in der Regel der normale Zeilenabstand. Wenn in irgendwelchen Vorschriften für Dissertationen o. ä. also etwas wie "Zeilenabstand 1,5-fach" steht und diese Vorschrift nicht noch von Schreibmaschinen faselt, dann ist eher \setspace{1.5} (mit Paket setspace) oder sogar \linespread{1.5} (ohne Paket setspace) gemeint. Wenn da aber "eineinhalbzeilig" steht, dann ist vielleicht dasselbe gemeint, aber spezifiziert ist dann \onehalfspacing bzw. \usepackage[onehalfspacing]{setspace}.
Ich kann mich übrigens dunkel erinnern, dass es bei StarWriter(?) vor ca. 15 Jahren zusätzlich zur Einstellung eines Faktors auch noch "eineinhalbzeilig" und "zweizeilig" gab und das andere Abstände als "1,5" und "2" ergab.
Beim Vergleich Word und LaTeX kommt erschwerend hinzu, dass die beiden Unterschiedliche Punkt-Werte verwenden. Bei Word ist ein Punkt 1/72". Bei TeX ist 1pt=1/72,27" (der Punkt von Word wäre bei TeX 1bp). Das erscheint auf den ersten Blick unerheblich und ist es auch, wenn man nur einen Punkt oder eine Zeile betrachtet. Den direkten Vergleich zweier Seiten (beispielsweise durch Anlegen eines Rasters oder übereinanderlegen der Seiten) erschwert es aber manchmal schon. Glücklicherweise ist der Effekt aber so gering, dass er schon mit einer Liste oder einer Überschrift auf der Seite hinter deren Eigenschaften verschwindet.
Der aktuellen Anleitung von KOMA-Script entnehme ich übrigens, dass man sich darüber streiten kann, ob setspace tatsächlich immer den korrekten Faktor einstellt. Das kommt wohl darauf an, ob man die tatsächliche Schriftgröße oder den Namen der Schriftgrößenoption zugrunde legt. Bei Option 11pt stellen die Standardklassen und nämlich eine Schrift von 10,95pt ein. \onehalfspacing und \doublespacing gehen beim verwendeten Faktor aber von 11pt aus. Ich frage mich auch, wie das dann ist, wenn eine Passage (aus ganzen Absätzen) beispielsweise in \small gesetzt wird. Müsste dann nicht der Faktor ggf. wieder an die tatsächliche Kegelhöhe und den tatsächlichen normalen Zeilenabstand angepasst werden?
Ich schätze mal, da ist extrem viel Interpretationsspielraum drin. Daher sollte man es schlicht so machen, wie es der Entscheidungsträger haben will.
Es gibt einen Unterschied zwischen eineinhalbzeilig und 1,5-fach. Eineinhalbzeilig ist als das 1,5-fache der Kegelhöhe definiert. Bei 1,5-fach handelt es sich hingegen um das 1,5-fache von [i]Irgendwas[/i]. Das [i]Irgendwas[/i] ist bei Textverarbeitungsprogrammen in der Regel der normale Zeilenabstand. Wenn in irgendwelchen Vorschriften für Dissertationen o. ä. also etwas wie "Zeilenabstand 1,5-fach" steht und diese Vorschrift nicht noch von Schreibmaschinen faselt, dann ist eher [tt]\setspace{1.5}[/tt] (mit Paket [p]setspace[/p]) oder sogar [tt]\linespread{1.5}[/tt] (ohne Paket [p]setspace[/p]) gemeint. Wenn da aber "eineinhalbzeilig" steht, dann ist vielleicht dasselbe gemeint, aber spezifiziert ist dann [tt]\onehalfspacing[/tt] bzw. [tt]\usepackage[onehalfspacing]{setspace}[/tt].
Ich kann mich übrigens dunkel erinnern, dass es bei StarWriter(?) vor ca. 15 Jahren zusätzlich zur Einstellung eines Faktors auch noch "eineinhalbzeilig" und "zweizeilig" gab und das andere Abstände als "1,5" und "2" ergab.
Beim Vergleich Word und LaTeX kommt erschwerend hinzu, dass die beiden Unterschiedliche Punkt-Werte verwenden. Bei Word ist ein Punkt 1/72". Bei TeX ist 1pt=1/72,27" (der Punkt von Word wäre bei TeX 1bp). Das erscheint auf den ersten Blick unerheblich und ist es auch, wenn man nur einen Punkt oder eine Zeile betrachtet. Den direkten Vergleich zweier Seiten (beispielsweise durch Anlegen eines Rasters oder übereinanderlegen der Seiten) erschwert es aber manchmal schon. Glücklicherweise ist der Effekt aber so gering, dass er schon mit einer Liste oder einer Überschrift auf der Seite hinter deren Eigenschaften verschwindet.
Der aktuellen Anleitung von KOMA-Script entnehme ich übrigens, dass man sich darüber streiten kann, ob [p]setspace[/p] tatsächlich immer den korrekten Faktor einstellt. Das kommt wohl darauf an, ob man die tatsächliche Schriftgröße oder den Namen der Schriftgrößenoption zugrunde legt. Bei Option 11pt stellen die Standardklassen und nämlich eine Schrift von 10,95pt ein. [tt]\onehalfspacing[/tt] und [tt]\doublespacing[/tt] gehen beim verwendeten Faktor aber von 11pt aus. Ich frage mich auch, wie das dann ist, wenn eine Passage (aus ganzen Absätzen) beispielsweise in [tt]\small[/tt] gesetzt wird. Müsste dann nicht der Faktor ggf. wieder an die tatsächliche Kegelhöhe und den tatsächlichen [i]normalen[/i] Zeilenabstand angepasst werden?
Ich schätze mal, da ist extrem viel Interpretationsspielraum drin. [b]Daher sollte man es schlicht so machen, wie es der Entscheidungsträger haben will.[/b]