von Noch so einer » Do 9. Mai 2013, 11:46
Druckereien haben in der Regel einen Word-Workflow, weil sie gewohnt sind von Vereinen, Kleingewerbetreibenden und Privatleuten für Flyer u. ä. Word-Dateien geliefert zu bekommen. Sie sind auch gewohnt, dass dabei regelmäßig etwas schief geht, wie falsche Zeichen oder versauter Umbruch. Schlaue Druckereien bieten deshalb für gutes Geld einen Proof-Druck optional an und wenn der Auftraggeber, wie üblich dieses Geld nicht investieren will, lehnen sie nach dem Druck jede Verantwortung für Fehler ab.
Ich habe einige Jahre für verschiedene Verlage Bücher und Zeitschriften mit LaTeX gesetzt. Das waren durchaus Auflagen von einigen 1000 bis 10000 Exemplaren. Auch dort gab es für die Autoren einen Word-Workflow. Anfang wurde das Word-Dokument noch via ASCII-Export in LaTeX gewandelt. Später haben wir Word2LaTeX, einen kommerziellen Word-Exportfilter verwendet. Je nachdem, wie gut die Autoren mit Word umgehen konnten, war der Aufwand danach nicht größer als bei der Nachbearbeitung von LaTeX-Quellen. Manchmal war es sogar geringer. Eine gute Word-Datei ergab auch eine gute LaTeX-Ausgangsbasis. Am liebsten waren uns immer Autoren, die gut mit Word oder gar nicht mit LaTeX umgehen konnten. Leute, die irgendwelche fiesen TeX-Tricks angewendet haben, stellten und hingegen immer wieder vor Herausforderungen.
In den Anfangsjahren haben wir an die Druckereien noch Postscript-Dateien geliefert. Aber schon vor mehr als 10 Jahren hat sich das zunehmend hin zu PDF gewandelt. Heutzutage nehmen einige Druckereien gar kein Postscript mehr an, sondern verlangen, dass die PDF-Umwandlung auf Seiten der Verlage bzw. des Setzers erfolgt. Das sind aber gleichzeitig die Druckereien, die bei mit LaTeX erzeugten PDFs irgendwelche Formalien bemeckern, die gar keine Rolle spielen und sich schon dadurch beseitigen lassen, dass man das PDF (oder eben die Postscript-Datei) in Adobe Acrobat lädt und mit dem richtigen Profil wieder speichert. Eigentlich sollte das jede Druckerei selbst beherrschen.
Noch ein Wort, falls Du Farben verwenden willst. Man liest oft, dass in dem Fall CMYK als Farbraum gewählt werden sollte. Tatsächlich bringt CMYK nur etwas, wenn auch ein Farbprofil angegeben ist und die Druckerei in der Lage ist, von einem Farbprofil in ein anderes – nämlich eines, das zu ihrer Druckmaschine und der gerade verwendeten Farbe passt – umwandeln kann. Wenn sie das kann, kann sie allerdings auch RGB oder rgb in CMYK wandeln. RGB hat den Vorteil, dass es an einem kalibrierten Monitor ohne Umwandlung ein Referenzergebnis liefert. Richtig gute Druckereien bieten auch Farbpaletten, denen man dann direkt RGB-Werte entnehmen kann. Dann sucht man sich die Farben für Grafiken danach aus. Die Umwandlung von RGB-Fotos zunächst in CMYK für die Einbindung und dann noch einmal in geräteabhängiges CMYK ist ohnehin nicht sinnvoll. Die Umwandlungen sind nämlich keineswegs immer umkehrbar. So geht auf dem Weg der mehrfachen Umwandlung eventuell Information verloren. Und wenn die genauen Farben wichtig sind: Unbedingt einen Proof erstellen lassen! Wenn das Ergebnis wie gewünscht ist, hat mein ein paar Euro für ein gutes Gefühl investiert. Wenn das Ergebnis nicht wie gewünscht ist, hat man das Geld sehr, sehr gut angelegt, weil dann noch korrigiert werden kann.
Fazit: Verlage, die von sich aus keinen LaTeX-Workflow anbieten, tun dies teilweise auf Nachfrage. Druckereien bieten meist keinen LaTeX- aber einen PDF-Workflow an. Wenn sie über Formalien der PDF-Datei meckern, lassen diese sich meist beheben, wenn man jemanden mit Adobe Acrobat (nein, nicht der Adobe Reader) kennt. Bereits seit 30 Jahren werden Bücher in hoher Qualität teilweise aber auch alleine mit TeX oder LaTeX (und natürlich einer Druckmaschine) produziert. Mit Word alleine wurden noch nie Bücher in hoher Qualität produziert.
Druckereien haben in der Regel einen Word-Workflow, weil sie gewohnt sind von Vereinen, Kleingewerbetreibenden und Privatleuten für Flyer u. ä. Word-Dateien geliefert zu bekommen. Sie sind auch gewohnt, dass dabei regelmäßig etwas schief geht, wie falsche Zeichen oder versauter Umbruch. Schlaue Druckereien bieten deshalb für gutes Geld einen Proof-Druck optional an und wenn der Auftraggeber, wie üblich dieses Geld nicht investieren will, lehnen sie nach dem Druck jede Verantwortung für Fehler ab.
Ich habe einige Jahre für verschiedene Verlage Bücher und Zeitschriften mit LaTeX gesetzt. Das waren durchaus Auflagen von einigen 1000 bis 10000 Exemplaren. Auch dort gab es für die Autoren einen Word-Workflow. Anfang wurde das Word-Dokument noch via ASCII-Export in LaTeX gewandelt. Später haben wir Word2LaTeX, einen kommerziellen Word-Exportfilter verwendet. Je nachdem, wie gut die Autoren mit Word umgehen konnten, war der Aufwand danach nicht größer als bei der Nachbearbeitung von LaTeX-Quellen. Manchmal war es sogar geringer. Eine gute Word-Datei ergab auch eine gute LaTeX-Ausgangsbasis. Am liebsten waren uns immer Autoren, die gut mit Word oder gar nicht mit LaTeX umgehen konnten. Leute, die irgendwelche fiesen TeX-Tricks angewendet haben, stellten und hingegen immer wieder vor Herausforderungen.
In den Anfangsjahren haben wir an die Druckereien noch Postscript-Dateien geliefert. Aber schon vor mehr als 10 Jahren hat sich das zunehmend hin zu PDF gewandelt. Heutzutage nehmen einige Druckereien gar kein Postscript mehr an, sondern verlangen, dass die PDF-Umwandlung auf Seiten der Verlage bzw. des Setzers erfolgt. Das sind aber gleichzeitig die Druckereien, die bei mit LaTeX erzeugten PDFs irgendwelche Formalien bemeckern, die gar keine Rolle spielen und sich schon dadurch beseitigen lassen, dass man das PDF (oder eben die Postscript-Datei) in Adobe Acrobat lädt und mit dem richtigen Profil wieder speichert. Eigentlich sollte das jede Druckerei selbst beherrschen.
Noch ein Wort, falls Du Farben verwenden willst. Man liest oft, dass in dem Fall CMYK als Farbraum gewählt werden sollte. Tatsächlich bringt CMYK nur etwas, wenn auch ein Farbprofil angegeben ist und die Druckerei in der Lage ist, von einem Farbprofil in ein anderes – nämlich eines, das zu ihrer Druckmaschine und der gerade verwendeten Farbe passt – umwandeln kann. Wenn sie das kann, kann sie allerdings auch RGB oder rgb in CMYK wandeln. RGB hat den Vorteil, dass es an einem kalibrierten Monitor ohne Umwandlung ein Referenzergebnis liefert. Richtig gute Druckereien bieten auch Farbpaletten, denen man dann direkt RGB-Werte entnehmen kann. Dann sucht man sich die Farben für Grafiken danach aus. Die Umwandlung von RGB-Fotos zunächst in CMYK für die Einbindung und dann noch einmal in geräteabhängiges CMYK ist ohnehin nicht sinnvoll. Die Umwandlungen sind nämlich keineswegs immer umkehrbar. So geht auf dem Weg der mehrfachen Umwandlung eventuell Information verloren. Und wenn die genauen Farben wichtig sind: Unbedingt einen Proof erstellen lassen! Wenn das Ergebnis wie gewünscht ist, hat mein ein paar Euro für ein gutes Gefühl investiert. Wenn das Ergebnis nicht wie gewünscht ist, hat man das Geld sehr, sehr gut angelegt, weil dann noch korrigiert werden kann.
[b]Fazit:[/b] Verlage, die von sich aus keinen LaTeX-Workflow anbieten, tun dies teilweise auf Nachfrage. Druckereien bieten meist keinen LaTeX- aber einen PDF-Workflow an. Wenn sie über Formalien der PDF-Datei meckern, lassen diese sich meist beheben, wenn man jemanden mit Adobe Acrobat (nein, nicht der Adobe Reader) kennt. Bereits seit 30 Jahren werden Bücher in hoher Qualität teilweise aber auch alleine mit TeX oder LaTeX (und natürlich einer Druckmaschine) produziert. Mit Word alleine wurden noch nie Bücher in hoher Qualität produziert.