von Gast » Do 15. Nov 2018, 09:14
Natürlich ist es sinnvoll, den eigenen Stil ausgehend von einem schon vorhandenen Stil aufzubauen. Ich möchte aber entschieden davon abraten, einen Stil wie biblatex-chicago oder biblatex-apa als Grundlage zu nutzen, wenn nicht im Vorhinein klar ist, dass die Anpassungen nur minimal sein werden. Ausgehend von der gezeigten Ausgabe für Bücher würde ich davon ausgehen, dass biblatex-chicago noch ein bisschen von Deinem Stil entfernt ist. In so einem Fall ist es wirklich einfacher, mit einem Standardstil zu starten.
Im vorliegenden Beispiel war die Lösung noch recht einfach, aber es ist nicht zu erwarten, dass das für alle notwendigen Änderungen so bleibt. Ich habe recht wenig Lust, mich durch alle Spezialfälle von biblatex-chicago zu wühlen, nur um irgendwo ein Komma zu entfernen. standard.bbx, die Grundlage aller biblatex-Standardstile, ist knapp 1000 Zeilen lang, je nach Stil kommen da noch zwischen weniger als 100 und 300 Zeilen für die Bibliographie und knapp 100 bis 300 Zeilen für die Zitate hinzu. Macht maximal 1600 Zeilen Code, im besten Fall etwas weniger als 1200. chicago-authordate.bbx ist gut 4100 Zeilen lang, chicago-dates-common.cbx etwa 3800, dazu kommen noch 300 Zeilen von chicago-authordate-trad.cbx. Das macht 8200 Zeilen. Der Fairness halber muss ich erwähnen, dass alle biblatex-Stile immer auch Definitionen aus biblatex.def zur Verfügung haben, die Datei ist knapp 3000 Zeilen lang. Die Standardstile bedienen sich dort natürlich kräftig, biblatex-chicago wird den größten Teil wohl umdefinieren oder nicht nutzen. Wenn ich den Code also den Standardstilen komplett anrechne und biblatex-chicago schenke, lande ich bei 4200-4600 für die Standardstile. Das ist etwas mehr als die Hälfte von dem biblatex-chicago-Code. Hinzu kommt, dass die Standardstile recht direkt implementiert sind, da auf "Spezialfälle" und Sonderwünsche keine Rücksicht genommen werden musste - schließlich sollten die Stile ja universell sein. Jeder, der sich mal durch den Code zur Ausgabe des Datums in biblatex-chicagos authordate gewühlt hat, wird Dir bescheinigen können, dass biblatex-chicago wirklich versucht, alle Spezialfälle des CMS abzudecken.
Was hat Dich denn konkret dazu bewogen, zu sagen: "Ich möchte meinen Stil auf biblatex-chicagos authordate-trad-Stil und nicht auf authoryear aufbauen."? Was spricht (zum jetzigen Zeitpunkt) gegen die Nutzung des Standardstils authoryear (oder einen abgeleiteten Stil wie authoryear-ibid)?
So, mehr als Dir zu empfehlen, Deine Wahl des Ausgangsstils noch einmal zu überdenken, kann ich nicht. Jeder soll nach auf seine eigene Fasson selig werden. Du solltest dann nur nicht enttäuscht sein, wenn es sehr haarig wird, bestimmte Anpassungen vorzunehmen, oder wenn in Foren schnelle und kurze Antworten ausbleiben, da die Helfer entweder keine gute Idee haben oder keine Lust haben, in die 8000 Zeilen Code von biblatex-chicago einzutauchen.
Natürlich ist es sinnvoll, den eigenen Stil ausgehend von einem schon vorhandenen Stil aufzubauen. Ich möchte aber entschieden davon abraten, einen Stil wie [tt]biblatex-chicago[/tt] oder [tt]biblatex-apa[/tt] als Grundlage zu nutzen, wenn nicht im Vorhinein klar ist, dass die Anpassungen nur minimal sein werden. Ausgehend von der gezeigten Ausgabe für Bücher würde ich davon ausgehen, dass [tt]biblatex-chicago[/tt] noch ein bisschen von Deinem Stil entfernt ist. In so einem Fall ist es wirklich einfacher, mit einem Standardstil zu starten.
Im vorliegenden Beispiel war die Lösung noch recht einfach, aber es ist nicht zu erwarten, dass das für alle notwendigen Änderungen so bleibt. Ich habe recht wenig Lust, mich durch alle Spezialfälle von [tt]biblatex-chicago[/tt] zu wühlen, nur um irgendwo ein Komma zu entfernen. [tt]standard.bbx[/tt], die Grundlage aller [tt]biblatex[/tt]-Standardstile, ist knapp 1000 Zeilen lang, je nach Stil kommen da noch zwischen weniger als 100 und 300 Zeilen für die Bibliographie und knapp 100 bis 300 Zeilen für die Zitate hinzu. Macht maximal 1600 Zeilen Code, im besten Fall etwas weniger als 1200. [tt]chicago-authordate.bbx[/tt] ist gut 4100 Zeilen lang, [tt]chicago-dates-common.cbx[/tt] etwa 3800, dazu kommen noch 300 Zeilen von [tt]chicago-authordate-trad.cbx[/tt]. Das macht 8200 Zeilen. Der Fairness halber muss ich erwähnen, dass alle [tt]biblatex[/tt]-Stile immer auch Definitionen aus [tt]biblatex.def[/tt] zur Verfügung haben, die Datei ist knapp 3000 Zeilen lang. Die Standardstile bedienen sich dort natürlich kräftig, [tt]biblatex-chicago[/tt] wird den größten Teil wohl umdefinieren oder nicht nutzen. Wenn ich den Code also den Standardstilen komplett anrechne und [tt]biblatex-chicago[/tt] schenke, lande ich bei 4200-4600 für die Standardstile. Das ist etwas mehr als die Hälfte von dem [tt]biblatex-chicago[/tt]-Code. Hinzu kommt, dass die Standardstile recht direkt implementiert sind, da auf "Spezialfälle" und Sonderwünsche keine Rücksicht genommen werden musste - schließlich sollten die Stile ja universell sein. Jeder, der sich mal durch den Code zur Ausgabe des Datums in [tt]biblatex-chicago[/tt]s [tt]authordate[/tt] gewühlt hat, wird Dir bescheinigen können, dass [tt]biblatex-chicago[/tt] wirklich versucht, alle Spezialfälle des CMS abzudecken.
Was hat Dich denn konkret dazu bewogen, zu sagen: "Ich möchte meinen Stil auf [tt]biblatex-chicago[/tt]s [tt]authordate-trad[/tt]-Stil und nicht auf [tt]authoryear[/tt] aufbauen."? Was spricht (zum jetzigen Zeitpunkt) gegen die Nutzung des Standardstils [tt]authoryear[/tt] (oder einen abgeleiteten Stil wie [tt]authoryear-ibid[/tt])?
So, mehr als Dir zu empfehlen, Deine Wahl des Ausgangsstils noch einmal zu überdenken, kann ich nicht. Jeder soll nach auf seine eigene Fasson selig werden. Du solltest dann nur nicht enttäuscht sein, wenn es sehr haarig wird, bestimmte Anpassungen vorzunehmen, oder wenn in Foren schnelle und kurze Antworten ausbleiben, da die Helfer entweder keine gute Idee haben oder keine Lust haben, in die 8000 Zeilen Code von [tt]biblatex-chicago[/tt] einzutauchen.