Latexnoob ist verwirrt... Grundlegende Fragen Thema ist als GELÖST markiert

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w00t

Latexnoob ist verwirrt... Grundlegende Fragen

Beitrag von w00t »

Hallo!

Bisher habe ich meine wissenschaftlichen Arbeiten immer mit MS Word geschrieben. Das hat eigentlich auch immer gut funktioniert, aber so ein paar Kleinigkeiten stören mich immer wieder. Daher habe ich mir überlegt, dass ich mir eine Latex-Vorlage bastele. Ich habe von Latex bisher aber gar keine Ahnung und habe daher im Netz recherchiert. Das Problem ist, dass in jedem Einführungs-Guide was anderes steht und jeder Autor so seine eigenen Vorlieben hat.

Daher habe ich ein paar generelle Fragen, deren Antwort ich zwar schon gefunden habe, aber eben mit sehr unterschiedlichem Inhalt:

1. Ich nutze Win 7, welcher Editor, bzw. Editor-Umgebung ist denn die sinnvollste?

2. KOMA-Script ja oder nein? Deutsche Umlaute bekommt man ja auch auf anderem Weg...

3. Welche Dokumentenklasse für Masterarbeit und ggf. Dissertation?
Masterarbeit ist einseitig bedruckt, die Diss. meist zweiseitig.



Was ich alles benötige ist:

- mathematische Formeln (beliebig komplex)
- Grafiken (Vektor und Pixel)
- Fußnoten
- Kopfzeile
- normgerechtes deutsches Literaturverzeichnis (kann man in Latex zwischen unterschiedlichen Normen wählen?)
- Abbildungs- und Inhaltsverzeichnis
- alles was ich jetzt vergessen habe :D


Für ein paar grundlegende Tipps, am besten mit Begründung, wäre ich echt dankbar... Mir ist bewusst, dass ich hier jetzt auch persönliche Vorlieben genannt bekomme... aber hier kann ich Rückfragen stellen und vllt. kommt ja ein wenig generelles :)


Danke!

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Johannes_B
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Beitrag von Johannes_B »

Hallo,

als erstes brauchst du eine LaTeX-Distribution. Für Windows gibt es da entweder MikTex oder TexLive. Ich persönlich wüurde dir TexLive empfehlen.
Einen Editor zu wählen ist Geschmacksfrage, da wird dir fast jeder was andres empfehlen. Sehr schlicht und bei beiden Distributionen enthalten: TexWorks. Da gibt es keinen Schnickschnack der dich verwirren könnte.

Zur Frage der Dokumentklasse: Koma-Script ist immer ne gute Sache, ganz egal was du vor hast, damit hast du einigen Komfort.
Für dein Vorhaben eignen sich dann scrartcl bzw scrreport.

Abbildungs- und Inhaltsverzeichnis sind ganz leicht mit Befehlen realisierbar, diese sind tableofcontents und listoffigures. Rate mal, welcher Befehl was macht.

Der Rest ist dann mit Paketen leicht machbar, die sollten in jeder guten Anleitung stehen, bzw. mit Hilfe von google leicht zu finden sein. Für Graphiken ist das zum Beispiel graphicx, für Mathe empfiehlt sich die Verwendung von amsmath bzw. mathtools.

Grüße und viel Erfolg
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iTob
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Beitrag von iTob »

Nur knapp, weil ich vom Telefon schreibe:

1. Ich nutze TeXstudio und TeX Live. Das empfehle ich auch in meinen Kursen, weil beide plattformunabhängig verfügbar sind. TeXstudio ist außerdem sehr flexibel.

2. Auf jeden Fall KOMA-Script, weil es viel mehr kann als die Standardklassen, besser an deutsche Typographie angepasst ist und sehr ausführlich auf deutsch dokumentiert ist.

3. scrbook oder scrrprt

Später mehr …
Tobi
Zuletzt geändert von iTob am Di 16. Apr 2013, 20:01, insgesamt 1-mal geändert.

w00t

Beitrag von w00t »

Danke schonmal :)

Was ist denn mit Texmaker? Ist das nur ein Editor oder eine komplette Latex-Distribution?

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Johannes_B
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Beitrag von Johannes_B »

Es gibt wirklich bloß MikTex und TexLive.

Texmaker ist ein Editor, der war die Grundlage für Texstudio, dann doch lieber Studio.
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iTob
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Beitrag von iTob »

Na es gibt schon noch ein paar mehr Distributionen, aber im Wesentlichen werden diese beiden verwendet und vermutlich auch am intensivsten gepflegt.

Als Ergänzung: Alles was von dir gefordert ist geht mit LaTeX:
  • Mathe: siehe mathmode.pdf von H. Voss
  • externe Bilder (JPG, PNG, PDF) einbinden: Paket graphicx
  • Bilder mit TeX erzeugen: Tikz oder PSTricks, wobei ich ersteres besser finde, zumal dieses ohne Verrenkung auch mit pdflatex nutzbar ist.
  • Literatur: Paket biblatex, hat viele vorgefertigte Stile und ist unglaublich flexibel anpassbar
  • Verzeichnisse: Kann LaTeX von Haus aus mit \tableofcontents, \lisoffigures und \listoftables. Für Beschriftungen nimmt man \caption und kann sich durch das Paket caption einige erweitere Funktionen dazuholen.
  • Alles was du vergessen hast wird sich auch irgendwie – mehr oder weniger komfortabel – lösen lassen.
Es ist übrigens auch eine gute Idee, sich einen PDF-Betrachter zu suchen, der nicht Acrobat ist. Denn dieser ist im Zusammenspiel mit TeX immer wieder problematisch. Für Win gibt es z.B. Sumatra.

Außerdem hast du vielleicht auch Lust ein Buch zu lesen, dann würde ich dir den LaTeX-Begleiter (Link zur Verlagsseite) von Mittelbach/Goossens empfehlen. Da steht so ziemlich alles drin, was man braucht.


Zu allen genannten Paketen gibt es natürlich auch Dokus, die du entweder über http://ctan.org/pkg/paketname findest oder wenn du schon ein TeX-System installiert hast über texdoc paketname in der Kommandozeile, es gibt auch dieverse GUIs für texdoc einfach mal googlen …

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Johannes_B
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Beitrag von Johannes_B »

iTob hat mit allem Recht, aber für dich als Anfänger würde ich den LaTeX-Begleiter nicht empfehlen. Dieses Buch ist zwar sowas wie das ultimative Nachschlagewerk, aber \dots
Für nen Anfänger könnte das alles schon zu viel sein und das Buch könnte als Bildschirmständer dienen.
Nicola Talbot hat eine Einführung geschrieben, die kann ich eigentlich empfehlen (ich hab sie allerdinngs nicht vollständig gelesen).
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Noch so einer

Beitrag von Noch so einer »

Bei den Büchern aus der Edition DANTE ist auch eine sehr neue LaTeX-Einführung von Herbert Voß dabei. Herbert ist in der LaTeX-Szene sehr bekannt. Er hat diverse sehr gute Themen-Bücher zu LaTeX geschrieben und eben auch eine allgemeine Einführung.

Zu KOMA-Script gibt es dort übrigens auch ein Buch. Gegenüber der freien KOMA-Script-Anleitung ist dieses noch einmal um diverse Kapitel erweitert. Ich habe inzwischen alle je erschienene Auflagen (einschließlich der, die es nur für DANTE-Mitglieder gab) im Regal stehen.

Übrigens: KOMA-Script hat mit der Frage nach Deutschen Umlauten rein gar nichts zu tun. Für die direkte Eingabe von Umlauten ist bei (pdf)latex inputenc oder selinput zuständig. Bei lualatex oder xelatex verwendet man eher gleich die native UTF-8-Codierung.

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iTob
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Beitrag von iTob »

Guten Morgen,

stimmt – der Begleiter ist zwar umfangreich aber eben auch umfangreich ;-) Och äh. Den als Anfänger komplett gelesen und es hat echt geholfen. Aber es mag auch Leute geben, die einen sanftere und kompakteren Einstieg bevorzugen.

w00t

Beitrag von w00t »

Ja ich muss zugeben, dass mir das Buch a) zu dick und b) zu teuer ist^^

Danke für eure Tipps, ich werde mal versuchen einen Einstieg zu finden und mich dann wieder melden!

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