Probleme mit der Titelgestaltung

Klassen und Pakete zur einfachen Umsetzung individueller Vorstellungen


mons
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Probleme mit der Titelgestaltung

Beitrag von mons »

Hallo,

ich probiere schon seit einigen Wochen mit LaTex und bin damit recht zufrieden- wenn ich auch noch das Gesellenstück, eine umfangreiche Tabelle in ein Buchprojekt einzubinden, vor mir habe.

Ich arbeite mit dem Editor Kile auf Debian 4.0 Lenny (Testing), und halte alle Komponenten mit aptitude auf dem aktuellen Stand. Darüber hinaus habe ich die Bücher KOMA-Skript 3. Aufl., LaTex von Tobias Berndt und LaTex Hacks von Anselm Lingnau nicht nur vor mir liegen, sondern auch hineingeschaut.

Ich arbeite an zwei historischen Quelleneditionen und nutze die Dokumentenklasse scrbook.
Während ich bei der einen Edition ganz gut vorankommen, hakt es bei der anderen an der Titelei.

Ich möchte einen Schmutzumschlag (Text und Bild) mit rückseitigem Frontispiz (Bild), gefolgt vom eigentlichen Titel mit umseitigem Impressum.

Mit meinem Code erreiche ich aber nur, dass nach dem Frontispiz eine Vakantseite eingeschoben wird und Schmutzumschlag und Frontispiz obendrein noch unerwünschte Seitennummern haben.
Nach der Titelseite folgt ebenfalls eine Vakatseite und dann erst das Impressum erstellt mit \uppertitelpage. Ich habe schon alles ausprobiert, \cleardoublepage usw. führen zu keiner Reaktion.

In diesem Zusammenhang habe ich auch feststellen müssen, das in der von Debian 4.0 Lenny verbreiteten Version der Befehl "\subtitle" ebenso unbekannt ist wie \clearrdoubleoddstandardpage.

Was für ein Paket müsste ich noch installieren um diese Befehle zur Verfügung zu haben? Anbei der Code meines problematischen Projektes. Ich danke für jeden "sachdienlichen Hinweis".

Gruß mons
\documentclass[ngerman,a5paper,10pt,DIV=calc,BCOR=12mm,1.5headlines,headinclude,footinclude,cleardoublepage=empty,pagesize,parskip=half-,headings=small,headsepline,titelpage]{scrbook}
\usepackage[utf8x]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{babel}
\usepackage{lmodern}
\usepackage{microtype}

\usepackage[pdftex]{graphicx}

\usepackage{scrpage2}

\usepackage{array}
\usepackage{longtable}
\usepackage{hhline}
\usepackage{booktabs}

\usepackage{enumerate}
\usepackage{pdflscape}
\usepackage{float}

\usepackage{makeidx}
\usepackage{multind}
\usepackage[pdftex]{hyperref}
\usepackage{setspace}

\setcounter{secnumdepth}{3}
\setcounter{tocdepth}{3}
\raggedbottom


\makeindex{person}
\makeindex{ort}
\makeindex{sache}


\begin{document}
\frontmatter

\begin{titlepage}
\extratitle
{{\begin{center}
{{\huge Südpreußen}\\{\huge -}\\{\huge Kammerdepartement Warschau}}
\end{center}
\begin{figure}[ht]
\centering
\includegraphics[width=0.5\textwidth]{Frontispizsw.jpg}
\end{figure}}
\begin{figure}
\centering
\includegraphics[width=0.5\textwidth]{Frontispiz2sw.jpg}
\end{figure}}

\pagenumbering{Roman}
\title{{\large Historisch-statistisch-topografische}\\ \vspace{0,3em{\huge Beschreibung}}\\ {\small von}\\ {\huge Südpreußen}\\ {\small und}\\ {\huge Neu-Ostpreußen;}\\ {\small oder}\\ {\large der Königlich-Preußischen}\\ \vspace{-0,3em{\large Besitznehmungen von Polen,}}\\ {\small in den Jahren 1793 und 1795}\\ \vspace{-0,3em{\small entworfen.}}\\ \vspace{0,3em{\small übertragen von}}}
\subject{Quellenedition}
\author{XY \and ZZ}
\date{ }

\uppertitleback{\begin{center}Gestaltung:\\
\vspace{0,1cm}
\textit{XY und ZZ}\\

\vspace{0,3cm}
Umschlaggestaltung:\\

\vspace{0,1cm}
\textit{XY}\\
\end{center}

Außen: Ansicht der

Innen: Nr. 27 „Karte der \\

\vspace{0,3cm}
\begin{center}Druck:\\

\vspace{0,1cm}
\textit{Druckerei privat, Anhalt,\\
Askanische Straße 00}\\

\vspace{0,3cm}
\copyright 2009 XY,\\
Anhalt,\\

\vspace{0,3cm}
Alle Rechte vorbehalten,\\
insbesondere die der Reproduktion jeglicher Art.
\end{center}}
\end{titlepage}
\maketitle

\chapter*{Vorwort}

\vspace{2,5cm}
\textit{XY\hfill Anhalt 2009}

\tableofcontents
\chapter{Hinweise}

\mainmatter
\chapter{Inhaltsübersicht}

\textit{Blatt 4}

Hier beginnt der Text

\backmatter
\chapter{Anhang}
\printindex{sache}{Sachregister}
\printindex{person}{Personenregister}
\printindex{ort}{Ortsregister}
\end{document}

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KOMA
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Re: Probleme mit der Titelgestaltung

Beitrag von KOMA »

mons hat geschrieben:Ich möchte einen Schmutzumschlag (Text und Bild) mit rückseitigem Frontispiz (Bild),
Dazu ist zu sagen, dass KOMA-Script keine Schmutztitelrückseite unterstützt. Das liegt in erster Linie daran, dass eine Schmutztitelrückseite klassisch unüblich ist. Tatsächlich überlege ich derzeit, ob ich die doch noch irgendwann unterstützen werde, weil inzwischen drei Leute nachgefragt haben und ich im KOMA-Script-Buch selbst eine verwende. Man muss also den Schmutztitel unabhängig von \maketitle-Mechanismus erstellen.
mons hat geschrieben:In diesem Zusammenhang habe ich auch feststellen müssen, das in der von Debian 4.0 Lenny verbreiteten Version der Befehl "\subtitle" ebenso unbekannt ist wie \clearrdoubleoddstandardpage.
Zunächst einmal ist festzuhalten, dass KOMA-Script 3 noch gar nicht erschienen ist (wird aber in ein paar Tagen). Derzeit ist lediglich ein Release Candidate verfügbar, der allerdings bereits als stabil eingeschätzt wird. Aber auch, wenn KOMA-Script 3 erscheint, wird es sicher einige Zeit dauern, bis insbesondere Debian es aufnehmen wird. AFAIK ist es übrigens Debian-Politik, dass sich Anwender bei Problemen zunächst an Debian wenden. Das ist mir angesichts veralteter KOMA-Script-Versionen und Unterstützung von nicht vollständigen Installationen nur recht, da ich für so etwas schlicht keinen Support leisten kann.
mons hat geschrieben:
\begin{titlepage}
\extratitle{{\begin{center}
Es ist nicht sinnvoll, \extratitle etc. innerhalb einer titlepage-Umgebung zu setzen. In der KOMA-Script-Anleitung wird explizit und an Beispielen erklärt, wie man es richtig macht. Ansonsten ist Dein Minimalbeispiel weit davon entfernt minimal zu sein. Ich kürze das mal zusammen:
\documentclass[%
  ngerman,%
  a5paper,10pt,DIVcalc,BCOR12mm,1.5headlines,headinclude,footinclude,%
  cleardoubleempty,pagesize,halfparskip-,smallheadings,headsepline,%
  titelpage]{scrbook} 
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc} 
\usepackage{babel} 
\usepackage{lmodern} 
\usepackage{microtype} 
\raggedbottom 
 
\begin{document} 
\frontmatter 
 
\begin{titlepage} 
  \centering
  \huge Südpreußen\\-\\Kammerdepartement Warschau
  \newpage\thispagestyle{empty}
  \rule{.5\textwidth}{.25\textheight}% Ersatz für
  %  \includegraphics[width=0.5\textwidth]{Frontispizsw.jpg} 
  \rule{.5\textwidth}{.25\textheight}% Ersatz für
  % \includegraphics[width=0.5\textwidth]{Frontispiz2sw.jpg}
\end{titlepage}
 
\title{\Large
  Historisch-statistisch-topografische Beschreibung von Südpreußen und
  Neu-Ostpreußen\\ oder\\der Königlich-Preußischen Besitznehmungen von Polen
  in den Jahren 1793 und 1795 entworfen
}
\subject{übertragen von\\Quellenedition} 
\author{XY \and ZZ} 
\date{ } 
 
\uppertitleback{\begin{center}Gestaltung:\\ 
    \vspace{0,1cm} 
    \textit{XY und ZZ}\\ 
    
    \vspace{0,3cm} 
    Umschlaggestaltung:\\ 
    
    \vspace{0,1cm} 
    \textit{XY}\\ 
  \end{center} 
  
  Außen: Ansicht der 
  
  Innen: Nr. 27 Karte der \\ 
  
  \vspace{0,3cm} 
  \begin{center}Druck:\\ 
 
    \vspace{0,1cm} 
    \textit{Druckerei privat, Anhalt,\\ 
      Askanische Straße 00}\\ 
 
    \vspace{0,3cm} 
    \copyright 2009 XY,\\ 
    Anhalt,\\ 
 
    \vspace{0,3cm} 
    Alle Rechte vorbehalten,\\ 
    insbesondere die der Reproduktion jeglicher Art. 
  \end{center}} 
\maketitle[3]% Weil wir bereits zwei Seiten Schmutztitel haben
 
\chapter*{Vorwort} 
 
\vspace{2,5cm} 
\textit{XY\hfill Anhalt 2009} 
 
\tableofcontents 
\chapter{Hinweise} 
 
\mainmatter 
\chapter{Inhaltsübersicht} 
 
\textit{Blatt 4} 
 
Hier beginnt der Text 
 
\end{document} 
Du solltest übrigens auch im Titel nicht zu wild Schriftgrößen mischen. Was zusammen gehört, sollte auch die gleiche Größe haben. Außerdem setzt man im Titel niemals einen Punkt. Überhaupt sind ganze Sätze im Titel verpönt.

mons
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Probleme mit der Titelgestaltung

Beitrag von mons »

Hallo KOMA,

vielen Dank für deine Antwort mit den interessanten Hintergrundinformationen und den vorgelegten Code.

Leider bringt der mir keine Lösung. Mit dem \rule Befehl kann ich nichts anfangen, was soll ich mit zwei schwarzen Quadraten auf dem Frontispiz?
Ich wollte auf dem Schmutztitel ein Bild einbinden - so weit war ich schon - und auf dessen Rückseite auch, das haute wegen der eingefügten Vakatseite ja nicht hin. Nun habe ich dort zwei schwarze Rechtecke.

Und die Titelseite sollte man bei der Edition einer historischen Landesbeschreibung auch nicht in einer Schriftgröße setzten.
Da bin ich anderer Meinung als du.
Ich habe es ausprobiert, sobald ich auf der Titelseite mehr als vier oer fünf Zeilen aufnehme ist Schluss mit lustig und ich habe einen Seitenumbruch mit Vakatseite.

Weil ich mit meinem Projekt weiterkommen möchte und bereits einige Bücher sehr ordentlich mit Open Office Writer hinbekommen habe, werde ich nun das Experiment mit LaTex abbrechen. Drei Wochen des Probierens und drei gekaufte und z. T. gelesene Bücher sind eine ausreichende Investiton um mir eine Meinung zu bilden zu können.
Zwar läuft es bei dem zweiten Projekt bisher recht gut (Weil ohne Schmutztitel, Frontispiz und Titelblatt nur mit drei Zeilen), aber wenn man eine Titelei mit Schmutztitel, Frontispiz, Titel und Impressum trotz intensivem Bemühens und auch deines Rates nicht zufriedenstellend gestalten kann, dann sollte man sich die weitere Mühe sparen.
Die Naturwissenschaftler und Altsprachler kommen vermutlich an LaTex etc. nicht vorbei, der "Normalo" schon.
Leider werde ich in OoWriter die Möglichkeit eines Mehrfachindex vermissen, aber alles Gute ist selten beisammen. Und auf MSWord möchte ich dann doch nicht zurückgreifen.
Den Entwurf der Titelseite des von mir zu editierenden Manuskriptes kann ich hier leider nicht als Bild einstellen - bzw. ich weiß nicht ob und wenn ja wie das geht. Er zeigt, wie man es um 1800 verstand Titelseiten zu setzten, mit mehreren unterschiedlichen Schriftgrößen und Satzzeichen; und ich finde es sehr gelungen.

Nochmals vielen Dank für deine Mühe

Gruß

mons

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Dateien anhängen bzw. hochladen

Beitrag von TrigTeX »

Hallo mons,
jeder registrierte User kann hier Dateien hochladen. Einfach bei der Threaderstellung unten in der Rubrik: Datei anhängen den Pfad der Datei angeben und auf Datei Anhängen klicken. Ist kann einfach. Auf diese Art und Weise kannst du auch mehrere Anhänge erstellen.

Gruß
TrigTex
Ich liebe Erdnüsse......

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Stefan Kottwitz
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Beitrag von Stefan Kottwitz »

Hallo mons,

was \rule bedeutet, steht direkt daneben. Die Rechtecke sind nur Platzhalter zu Demozwecken.

Man kann doch eigentlich auch das Buch selbst in LaTeX setzen und speziel für Schmutztitel, Frontispiz und Titelblatt bei Bedarf auf ein anderes Gestaltungsprogramm zurückgreifen. Für den Druck wäre es kein Problem, und selbst wenn am Ende ein einziges pdf stehen soll, kann man die separaten Seiten mit der LaTeX-Ausgabe zusammenfügen.

Viele Grüße,

Stefan

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KOMA
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Re: Exzessive Mischung von Schriftgrößen

Beitrag von KOMA »

mons hat geschrieben:Und die Titelseite sollte man bei der Edition einer historischen Landesbeschreibung auch nicht in einer Schriftgröße setzten.
Du hattest allein im Haupttitel drei Schriftgrößen: \large, \small und \huge. Dass dazu dann noch \Large für \subject und \author kommt, spielt schon fast keine Rolle mehr. Dass das zu viel ist, sollte einleuchtend sein. Zwei Größen sollten im Titel genügen. \small ist im Titel deutlich zu klein.
mons hat geschrieben:Ich habe es ausprobiert, sobald ich auf der Titelseite mehr als vier oer fünf Zeilen aufnehme ist Schluss mit lustig und ich habe einen Seitenumbruch mit Vakatseite.
Wie habe ich es dann In meinem Beispiel geschafft?

Was erwartest Du eigentlich? Du verwendest einen Standardtitel mit viel zu großer Schrift für A5 für eine spezielle Art von Titel und das passt nicht mehr auf die Seite, TeX meldet das auch und was macht man dann? Ich würde sagen, man verwendet eine kleinere Schrift oder gestaltet den Titel frei. Ich habe doch für den Schmutztitel gezeigt, wie das geht. Du kannst das gleiche Prinzip für die gesamte Titelei anwenden.
mons hat geschrieben:Drei Wochen des Probierens und drei gekaufte und z. T. gelesene Bücher sind eine ausreichende Investiton um mir eine Meinung zu bilden zu können.
Hast Du die Bücher genauso gelesen, wie meine Kommentare im Beispielquelltext? Manchmal kommt man mit etwas systematisch investierter Zeit weit weiter als mit der Investition von viel Geld. Ich habe schon den unterschiedlichsten Leuten LaTeX beigebracht oder beim Erlernen von LaTeX geholfen. Einige sind bitter enttäuscht, wenn etwas nicht auf Anhieb funktioniert und sind dann so durch negative Einstellung blockiert, dass sie an Lösungen eigentlich gar nicht mehr interessiert sind. Die meisten wundern sich allerdings, wie einfach es in Wirklichkeit ist, wenn sie sich öffnen.
Mit dem \rule Befehl kann ich nichts anfangen, was soll ich mit zwei schwarzen Quadraten auf dem Frontispiz?
Ich habe da deutlich reingeschrieben, was die \rule-Anweisungen sollen. Es ist einfach etwas schwierig, mit Abbildungen zu testen, die man nicht hat. Der allgemeine Rat ist deshalb, Abbildungen in Minimalbeispielen durch \rule-Anweisungen entsprechender Größe zu ersetzen. Eine \rule verhält sich nämlich exakt wie eine per \includegraphics geladene Abbildung. Sollte in keinem Deiner Bücher \rule erklärt sein, hast Du übrigens Dein Geld leider verschwendet.

Ich würde Dir dann übrigens eher ein gutes Typografiebuch empfehlen. Günstige Bücher wären beispielsweise "Erste Hilfe in Typografie", das selbst mit einem ungewöhnlichen aber sehr gelungendem Layout zeigt, dass man durchaus auch A4 verwendenkann, oder "Mut zur Typografie", das ich vorgestern geschenkt bekommen und gestern ausgelesen habe. Sehr gut für Leute, die Typografie nicht diskutiert haben, sondern einfach wissen wollen, was sie machen sollen, ist auch "Buchstaben kommen selten allein". Mit dem gründlichen Studium solcher Bücher, solltest Du es dann auch schaffen, nicht auf dem Stand von 1800 stehen zu bleiben, als Typografie (abgesehen vom Schneiden von Schriften) noch eher zufällig als systematisch war, sondern fundierte Entscheidungen treffen können, die auch heute noch kritischen Betrachtungen stand halten.
Die Naturwissenschaftler und Altsprachler kommen vermutlich an LaTex etc. nicht vorbei, der "Normalo" schon.
Ich werte das mal als typische Frustaussage. Ich kenne beispielsweise einen Juristen, der jederzeit das Gegenteil unterstreichen würde. Der musste sich früher auch mit Textverarbeitungen plagen. Seit er LaTeX verwendet, ist er von vielen Sorgen befreit. Nach meiner Erfahrung ist der Hauptunterschied zwischen LaTeX und belieben Textverarbeitungen beim Erlernen, dass man mit wildem Drauflosgeklicke zu gar nichts kommt. Systematisches Vorgehen ist bei LaTeX sehr viel wichtiger. Einige behaupten deshalb, dass die Lernkurve bei LaTeX am Anfang steiler wäre, danach aber sehr stark abflacht. Das stimmt bei einigen Anwendern. Ich kenne aber auch Anwender, die gar keine steile Lernkurve hatten, weil sie echte Normalos sind, die nur ganz normale, ja fast schon triviale Anforderungen haben. Die Leute haben zum Teil noch nicht einmal l2kurz komplett gelesen.

Letztlich ist die Frage, was man erreichen will. Wenn man beispielsweise an guter Typografie gar nicht interessiert ist, dann kommt man sehr gut an LaTeX vorbei, wenn man daran vorbeikommen will. Wenn man nicht möglichst wenig Aufwand und gute Änderbarkeit erreichen will, kommt man sogar bei den gängigen Textverarbeitungen an Format- und Dokumentvorlagen vorbei.

Die Verwendung des Ausdrucks "daran vorbeikommen" deutet für mich an, dass Du LaTeX lieber nicht verwenden willst. Bei dieser Einstellung ist es oftmals tatsächlich besser, sich nach anderen Lösungen umzusehen.

mons
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Probleme mit der Titelgestaltung

Beitrag von mons »

Hallo,

erst einmal vielen Dank für eure Anregungen und Tipps.
TrigTex, ich hänge dann mal die beiden Bilder an, damit zu sehen ist, was mir als Titelei vorschwebt. Die kleine Landkarte unter dem Haupttitel auf den Schmutzumschlag und das alte Titelblatt als Frontispiz.
Diesem soll dann der neu gesetzte Titel als Titelseite gegenüber stehen.
Ist doch nachvollziehbar, wenn man sich bei der Gestaltung des Titelblattes am Originaltitelblatt orientierten will.
Übrigens ein schönes Bild, ich verstehe, dass du Erdnüsse magst.

Stefan, auch dir vielen Dank für die einfache Erklärung was es mit \rule auf sich hat, jetzt bin ich klüger. Es stand nämlich in KOMAs Beitrag nicht daneben, dass Platzhalter erzeugt werden, sondern war "Ersatz für.." zu lesen. In meiner Unerfahrenheit hatte ich an einen Rahmen gedacht, der mit der Grafik zu füllen wäre, quasi an einen Alternativbefehl zu includegraphics. Hätte KOMA "Platzhalter für .." geschrieben, hätte ich nicht fast ein Stunde in den Büchern nach \rule und seinen Funktionen gesucht.

KOMA, ein Wort zu den von mir benutzten Büchern. In Tobias Berndts Buch taucht der Begriff \rule im Index nicht auf. In KOMA-Skript 3. Auflage auch nicht, da findet sich nur ein Hinweis zum ruled Stil auf Seite 156.
Also soll ich deinem Rat folgend beide Bücher in die Tonne hauen?
Immerhin findet sich ein Indexhinweis in Lingenaus LaTex Hacks, aber da wird von Linien und nicht von schwarzen Rechtecken gesprochen.

KOMA, du kennst einen Juristen, der mit LaTex sehr zufrieden ist. Nun "kennst" du einen der sich gerne damit beschäftigen würde. Der ist aber voll berufstätig und beschäftigt sich mit der Edition historischer Quellen am Feierabend nach einem anstrengenden Arbeitstag und ist tatsächlich gefrustet, wenn er so gegen Mitternacht mit der Titelei auch am dritten Abend kein bischen weiter gekommen ist. Sicherlich gibt es Alternativen, mit OpenOffice Writer ist das (für mich) kein Problem, so dass ich mich nicht nach anderen Lösungen umzusehen brauche, jedoch reizen mich die andere Sichtweise von LaTex, die Aufgabe an sich und der schöne Textsatz.

Deine Lösung, die historische Titelseite mit Normalschrift "einheitlich" einzudampfen, hat mir halt nicht zugesagt. Und wenn diese Lösung das derzeit in diesen Fall mit LaTex Machbare sein sollte, verharre ich lieber im Jahre 1800. :wink:

Allerdings werde ich mal ausprobieren, ob ich die Titelseite mit kleinerer Schrift angehen sollte.
Auch die angedachte Möglichkeit mit DIN A 4 Format zu arbeiten, habe ich schon geprüft, was aber keine Änderung brachte. Mein erstes Projekt habe ich mit OoWriter in DIN A 4 mit 14pt Schrift gefertigt und die Druckerrei hat das im pdf-Format übergebene "Werk" dann per Ausdruck auf DIN A 5 Format gebracht.
Ich dachte, bei LaTex nehme ich dann gleich das gewünschte Endformat.

Tobias Berndt hat auf S. 143 seines Buches ein Beispiel abgebildet, das mir zusagt. Nur der angegebene Code ist unvollständig und enthält Pakete, die mir Debian Lenny nicht zur Verfügung stellt.
Auch bin ich mir mangels im Code wiedergegebener Dokumentenklasse nicht sicher, ob es überhaupt scrbook ist. Ich vermute nicht, weil dort extratitle in einer titelpage Umgebung eingesetzt wird.

So, das war es für heute, für weiter Hinweise bin ich dankbar.

Viele Grüße

mons

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Stefan Kottwitz
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graphicx: demo-Option

Beitrag von Stefan Kottwitz »

Hallo Markus,

statt \rule verwende ich mittlerweile lieber die demo-Option von graphicx/graphics, um solche Missverständnisse zu vermeiden. Wenn ich eben ein Beispiel aus einem Forum teste, das ohne die zugehörigen Grafiken gegeben wurde, brauche ich auch nur die demo-Option einfügen, um es übersetzbar zu machen. Es werden sogar angegebene Länge und Breite beachtet, hier ist ein Beispiel.

Viele Grüße,

Stefan

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Probleme mit der Titelgestaltung

Beitrag von mons »

Hallo,

ich schätze, es hat mit dem Anhängen der Dateien nicht auf Anhieb geklappt.
Hier nun der zweite Versuch.

Viele Grüße

mons
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Re: graphicx: demo-Option

Beitrag von KOMA »

Stefan hat geschrieben:statt \rule verwende ich mittlerweile lieber die demo-Option von graphicx/graphics
Die existiert leider erst seit Mitte 2006. Für Leute wie uns ist das zwar eine halbe Ewigkeit, wenn ich aber bedenke, dass ein Großteil der Leute da draußen noch mit KOMA-Script 2.9p und 2.9t arbeitet, dann funktioniert mir das noch zu oft nicht. Ich habe nichts dagegen, wenn eine Fragesteller diese Option verwendet. Ich werde es beim Ersetzen lieber noch bleiben lassen.

Es ist übrigens das aller erste Mal, dass jemand bei einem meiner Beispiele darüber gemeckert hat, dass ich sein \includegraphics durch \rule ersetzt habe. Dabei kommt es häufig vor, dass ich das mache und eher selten, dass ich dazu auch nur ein Wort verliere.

Naja, vielleicht kann man ja langsam dazu übergehen die demo-Option zu verwenden, wenn der Nachfolger von Debian-Lenny erschienen ist. So lange dauert es bei vielen Anwendern mind. bis sie etwas neues installieren. Ein großer Teil der Windows-Anwender, die bei mir mit Supportanfragen auflaufen verwenden beispielsweise auch noch MikTeX 2.4, obwohl das schon lange aus dem MikTeX-Support geflogen ist und es auch keine Updates dafür mehr gibt.

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