Endnotenverwendung

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Cobrus
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Endnotenverwendung

Beitrag von Cobrus »

Hallo,

ich bin neu, was Arbeiten mit Latex betrifft und möchte nach Jahre der Wordnutzung nun eine größere Arbeit mit Texmaker schreiben. Es ist nichts Dringendes, daher spekuliere ich nicht auf eine vorgekaute Lösung, sondern suche eher eine Möglichkeit die Dinge zu lernen.

Derzeit habe ich das Problem Endnoten richtig einzufügen und irgendwie gelingt es mir nicht eine anschauliche Dokumentation dieses Themas zu finden. Mein Ziel ist es, im Quellenbereich Endnoten zu definieren und sie im Text entprechend zu verlinken. Wenn ich dann irgendwann in der Quelle eine Endnote rausnehme oder hinzufüge, sollten alle anderen idealerweise aktualisiert werden.
Was ich bis jetzt geschafft habe, ist kleine hochgestellte Zahlen im oder nach dem Text einzufügen, die allerdings keinerlei Bezug zur Quellsektion haben. Ich habe ein bischen mit \endnote, \endnotemark und \endnotetext gespielt, aber soweit keine brauchbaren Resultate erzielt. Zur Anschauung habe ich mal den Code angehängt.

Könnt ihr mir da eine gute (nach Möglichkeit Online-)Quelle nennen, die einem das Thema näherbringt?

Gruß,
Cobrus
\documentclass[fontsize=10pt, draft, paper=a4]{scrbook}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{graphicx}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{hyperref}
\usepackage{endnotes}

\begin{document}
\let\footnote=\endnote
\tableofcontents

\part{Einleitung}

	\chapter{Status Quo}

	Text Text Beispiel 1 Text Text Text Beispiel 2 \textsuperscript{[}\endnote{Beispiel1}\textsuperscript{,}\endnote{Beispiel2}\textsuperscript{]}

\part{Quellen}

	\chapter{Artikel}
		\section{1. Artikel}

			%Was muss hier stehen, damit ich zB. "Beispiel1, Beispiel2, Beispiel3, ..." sehe?
			
	\chapter{Bücher}

\end{document}

Besserwisser

Beitrag von Besserwisser »

Ich bin nicht sicher, dass ich wirklich verstehe, was du willst und ob das tatsächlich Endnoten im eigentlichen Sinn sind. Jedenfalls werden die Endnoten von [d]endnotes[/d] mit Hilfe von \theendnotes ausgegeben. Das steht auch so in der (verlinkten) Anleitung.
\documentclass[fontsize=10pt, draft, paper=a4]{scrbook}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{graphicx}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{hyperref}
\usepackage{endnotes}

\begin{document}
\tableofcontents

\part{Einleitung}

   \chapter{Status Quo}

   Text Text Beispiel 1 Text Text Text Beispiel 2 \textsuperscript{[}\endnote{Beispiel1}\textsuperscript{,}\endnote{Beispiel2}\textsuperscript{]}

\part{Quellen}

   \chapter{Artikel}
      \section{1. Artikel}

   \chapter{Bücher}

\theendnotes

\end{document}
Allerdings habe ich den Verdacht, dass du etwas ganz anderes willst.

Cobrus
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Beitrag von Cobrus »

Ja, der Befehl \theendnotes ist nicht das, was mir vorschwebte. Damit werden alle Endnoten in einer Spalte gelistet. Ich hätte sie gern nach Ursprung getrennt und neben einander stehen. Wenn Endnoten nicht das Richtige sind, mit welcher Art von Verweis kann ich dann arbeiten?

Was mir als Ziel durch den Kopf geht, ist meine Quellen mit fortlaufenden Nummern zu versehen, die automatisch aktualisiert werden, wenn ich eine Quelle lösche oder eine neue hinzufüge. Etwa in der Richtung:

Buchtitel, Autor: [1] S1 Text, [2] S2 Text, [3] S5 Text, ...

An Literaturverzeichnisse habe ich auch schon gedacht, aber BibTex zu verwenden erscheint mir etwas kompliziert, da die zu verweisenden Quellen meist aus mehreren Seiten und entnommenem Text für ein Buch oder einen Artikel bestehen. Die einzigen anderen relavanten Daten, wie Autor und Titel, trage ich per Hand ein.

Besserwisser

Beitrag von Besserwisser »

Ich verstehe leider überhaupt nicht, was du da vor hast. Quellen klingt in der Tat nach Literaturverzeichnis. Mehr kann ich leider nicht sagen.

Beinschuss
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Beitrag von Beinschuss »

Ich glaube, Cobrus, Du versuchst da etwas zu entwickeln, was kein anderer mehr versteht. Gibt es Vorbilder dazu in Deinem Fachbereich? Wo hast Du das schon mal gesehen? In den Fächern, die ich kenne, arbeitet man entweder mit Fuß- oder Endnoten, in denen dann die Verweise stehen (evtl. + Lit-Verz.), oder man zitiert im Text mit Seitenangabe und nimmt den Titel ins Literaturverzeichnis auf.

Helmut

Cobrus
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Beitrag von Cobrus »

Hallo,

ich habe mir die Sache noch einmal überlegt und finde keine einfacheren Worte. Daher gebe ich das mal als Beispiel wieder und versuche es dann zu beschreiben.

Textteil:

Der Grizzly ist groß. [1] Er lebt im Wald und frisst Lachs. [2,3]

Quellteil:

Buch 1, Autor 1
[1] S2 groß, [2] S3 Lachs

Buch 2, Autor 2
[3] Wald

Ich möchte gern meine Quellen so anordnen, dass ich Buchtitel und Autor per Hand eintrage. Die Seitenzahlen bzw. der dazugehörige Text sind die Quelle für den Verweis, den ich anlegen möchte. Die Zahlen in Klammern im Textteil sind die Verweisziele. Ich will keinen Hyperlink anlegen, den man anklickt und dann zur zugehörigen Quelle kommt. Mir geht es eher darum, dass die Verweise aktualisiert werden, wenn neue Quellen eingetragen werden, wie im nachfolgenden Beispiel.

Textteil:

Der Grizzly ist ein großer Bär. [1,2] Er lebt im tiefen Wald und frisst Lachs. [3,4,5]

Quellteil:

Buch 1, Autor 1
[1] S1 Bär, [2] S2 groß, [3] S3 Lachs

Artikel 1, Autor 3
[4] tiefer Wald

Buch 2, Autor 2
[5] Wald

In diesem Fall wurde der Fakt "Bär" als neuer Teil einer vorhandenen Quelle eingeführt. Damit werden alle anderen Verweise um eine Nummer erhöht. Ich hoffe, ich konnte diesmal verständlicher machen, was mir vorschwebt.
Ich glaube, was ich möchte ist eine Verbindung aus Literaturverzeichnis und Endnoten. Es müsste doch eine Art Verweis geben, bei der das möglich ist. Endnoten bieten nicht die Möglichkeit der Quellinformationsanordung. Bei Bibtex ist mir durch die externe(n) Datei(en) der Aufwand zu groß, zumal ich noch nicht verstanden habe, ob man auch nur Seiten mehrerer Quellen referenzieren kann.
Ich bin vor kurzem auf \prettyref gestoßen und habe versucht es wie folgt umzusetzen.
\documentclass[fontsize=10pt, draft, paper=a4]{scrbook}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{graphicx}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{hyperref}
\usepackage{endnotes}

\begin{document}
\let\footnote=\endnote
\tableofcontents

\part{Einleitung}

	\chapter{Der Grizzly}

	Der Grizzly ist groß \prettyref{groß}

\part{Quellen}

	\chapter{Bücher}
		\section{Der Grizzly - Hans Hansen}
		\label{groß}
			
	\chapter{Bücher}

\end{document}
Da ist noch der Wurm drin, daher kann ich nicht sagen, ob es das bietet, woran ich denke.

Beinschuss
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Beitrag von Beinschuss »

Dein System mag für ein zweiseitiges Dokument geeignet sein, bei mehr als zehn Seiten explodiert es. Spezialtipp:
Ich möchte gern meine Quellen so anordnen, dass ich Buchtitel und Autor per Hand eintrage.
Das ist größter Bullshit, dafür gibt es biblatex und biber. Wie's geht, steht hier: Wichtige Hinweise. Das kannst Du natürlich auch in Endnoten verwenden, wenn Du die unbedingt willst.
Eine Antwort auf die Frage, wo hast Du dieses System schon einmal gesehen hast oder wer es Dir vorgibt, bist Du schuldig geblieben ...

Cobrus
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Beitrag von Cobrus »

Okay, können biblatex und biber Quellen nach Seiten aufschlüsseln? Ich will ja nicht nur einmal auf das gesamte Werk verweisen, sondern gezielt auf einzelne Seiten.

Ich verstehe, dass es vielleicht nicht effizient ist, aber warum genau ist es "Bullshit"?

In Word habe ich das System per Hand so genutzt und festgestellt, dass es bei mehreren zig Quellen zur Sisyphus-Arbeit ausartet, wenn ich bei jeder Änderung alle Quellenverweise im Text einzeln aktualisiere. In meiner Diss, ebenfalls in Word, habe ich Endnoten verwendet. Das funktionierte soweit ganz gut. Ich habe am Ende des Dokuments eine Endnote definiert und so oft wie nötig zugehörige Verweise in den Text oder zum zugehörigen Bild/Schema/etc. eingefügt.
Woanders habe ich dieses System noch nirgends gesehen und auch solches auch nicht behauptet.

Die Frage war: Das ist mein Ziel, wie kann ich es umsetzen?
Basierend auf meinen Erfahrungen waren Endnoten folglich mein erster Anlaufpunkt. Rahmenbedingungen sind seitenweises zitieren und automatisches Aktualisieren der Quellenverweise. Es geht mit Word also denke ich, sollte es mit Latex auch machbar sein.

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Johannes_B
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Beitrag von Johannes_B »

\documentclass[ngerman]{scrartcl}
\usepackage[
%style=authoryear,
backend=biber,backref=true]{biblatex}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{babel}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}
\newcommand{\package}[1]{\texttt{#1}}
\begin{document}
Viele Menschen benutzen \package{biblatex}, denn es ist sehr gut.
Üblicherweise bezieht man sich im Text auf eine spezielle Stelle
referenzierter Literatur, so steht beispiels im LaTeX-companion
viel interessantes über Gleitobjekte
\parencite[vergleiche][98]{companion}. Da steht natürlich noch viel
mehr Zeug drin, viel über Tabellen \parencite[siehe][312]{companion}
und auch etwas über Mathe \parencite[432]{companion}. Da ich das Buch
momentan nicht zur Hand habe, sind allerdings alle Seitenzahlen
frei erfunden.
\printbibliography
\end{document}



Wenn dein Dokument länger wird, dann sähe das ja im schlimmsten Fall etwa so aus
Buch 1, autor1 
[5] Tanzbär, [18] Walross

Legehennen, Roster Rolf 
[1] Röstertaube

Elsterglanz, Waldemar
[103] Rennbootlenker
Tatsächlich hättest du bestimmt ein Paar mehr, da wäre es noch schwerer das Label der Zitation einem Eintrag Quellenverzeichnis zuzuordnen.
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Der Weg zum Ziel: Ruhe bewahren und durchatmen, Beiträge und unterstützende Links aufmerksam lesen, Lösungsansätze verstehen und ggf. nachfragen.

Beinschuss
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Beitrag von Beinschuss »

Ich verstehe, dass es vielleicht nicht effizient ist, aber warum genau ist es "Bullshit"?
Das habe ich vielleicht etwas drastisch ausgedrückt, aber, wie Johannes schon schrieb, hat es viele Vorteile, biblatex und biber zu nutzen:

a) Einheitlichkeit: Weißt Du in Endnote 985 noch, ob und wie Du "von Auerhahn" und seine sieben Mitautoren zitiert hast? Gib es einmal in die Datenbank ein und lass das automatisch machen.
b) Willst Du das wirklich immer selbst tippen? Erspar Dir doch die Arbeit und lass den Rechenknecht das machen.
c) Und wenn Du dann neben den Endnoten doch noch ein Lit-Verz. haben willst (weil Du noch'nen Aufsatz für eine Zeitschrift, die das will, daraus zimmerst) oder eine andere Zitierweise brauchst, weil ein anderer Verlag das so will, dann stellst Du das in der Präambel um, d.h. Du änderst da den Zitierstil an einer Stelle, und alle 1334 Endnoten und 233 Titel werden automatisch umgestellt und angepasst. Und das funktioniert wirklich!

Nebenbei bemerkt: Vor einem Dutzend Jahren hatte das LaTeX-System wirklich den für mich entscheidenden Vorteil gegenüber Word, Literatur gescheit zu verwalten und zu präsentieren. Mittlerweile arbeiten Citavi und Zotero (und einige andere, die ich nicht kenne) mit der Konkurrenz sehr gut zusammen, so dass das händische Gefrickel auch für Word und OpenOffice vollkommen unnötig ist.

Helmut

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